Listeriose: Prüfungsfragen für Heilberufe

Die Zahl der Todesfälle durch die Erkrankung Listeriose ist in den letzten Jahren in Europa angestiegen. Nach im Jahre 2019 zwei Todesfällen in Hessen muss in Prüfungen sowohl für Mediziner als auch für Heilpraktiker realistisch mit dem Thema Listeriose gerechnet werden! 

Wenn Sie die Fragen zur Listeriose im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:

 

Die Listeriose ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Durch welche Erreger wird die Listeriose verursacht?

Die Listeriose wird durch Bakterien der Gattung Listeria verursacht. Meistens ist der Erreger Listeria monocytogenes für eine Listeriose ursächlich.

 

Über welche Wege wird die Listeriose hauptsächlich übertragen?  

Der Hauptübertragungsweg der Listeriose sind tierische Lebensmittel.

 

Welche tierischen Lebensmittel kommen für die Übertragung der Listerien hauptsächlich in Betracht?

Dies sind (verunreinigte) Rohmilch und Käse, aber auch verunreinigtes rohes Fleisch.

 

Wie verläuft die Listeriose, wenn ein gesunder Mensch mit Listerien verunreinigte Fleischwaren oder Käse zu sich nimmt?

  • Die Listerien gelangen mit den verunreinigten Lebensmitteln in den Darm und werden von den Zellen der Darmschleimhaut aufgenommen. Ein gesundes Immunsystem tötet meist die aufgenommenen Listerien in der Darmschleimhaut ab.
    Daher zeigen infizierte Personen mit guter Immunabwehr häufig keine oder nur unspezifische Symptome, die an eine Grippe oder eine Durchfallerkrankung erinnern.  

  • Wir merken uns:
    die Listeriose ist bei immunkompetenten Personen selten und die Infektion verläuft meistens symptomlos (ohne klinische Erscheinungen). 

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Für welche Personengruppen sind mit Listerien verseuchte Lebensmitteln besonders problematisch?

Listerien stellen eine besondere Bedrohung für Neugeborene und immungeschwächte Personen dar.  

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Nennen Sie einige Beispiele für Erkrankungen, die mit einem abgeschwächten Immunsystem einhergehen!

AIDS, schlecht eingestellter Diabetes mellitus, rheumatoide Arthritis, Patienten mit malignen Erkrankungen unter Zytostatika, Langzeitbehandlung mit Cortison, Personen nach einer Organtransplantation….

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Welches Organ wird bei immunsupprimierten Patienten von den Listerien besonders häufig befallen?

Das Gehirn und die Gehirnhäute. Bei immunsupprimierten Patienten kommt es häufig zu einer Meningoenzephalitis. Aber auch Leber, Bauchfell und Herzklappen können befallen werden. Es kann dabei zu einer (oft) tödlichen Sepsis kommen.

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Die Diagnose einer Listeriose kann aufgrund der sehr unterschiedlichen klinischen Symptome nie sicher gestellt werden.

Wie wird die Diagnose einer Listeriose präzise gestellt?

Nur die bakteriologische Untersuchung kann die Diagnose einer Listeriose endgültig sichern. Beim Vorkommen einer Meningoenzephalitis im Rahmen der Listeriose wird eine Liquorpunktion durchgeführt.
Können hierbei grampositive Stäbchen im Liquor cerebrospinalis nachgewiesen werden, so handelt es sich dabei nahezu immer um Listerien.
Ansonsten gelingt es häufig bei Entnahme von Blutkulturen daraus die Erreger anzuzüchten.

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Wie wird die Listeriose behandelt?

Die Behandlung der Listeriose erfolgt mittels Antibiotika wie Ampicillin, Erythromycin oder Amoxicillin.
Die Problematik: oft erfolgt wegen der schwierigen Diagnosestellung die gezielte Antibiotikabehandlung spät und die vielfach immungeschwächten Patienten können die Antibiotikabehandlung nur unzureichend durch das eigene Immunsystem unterstützen.  

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Die Sterblichkeit an der Listeriose ist aufgrund der obigen Ausführungen recht hoch. Daher ist die Prophylaxe der Listeriose – bei besonders bei Risikogruppen – von entscheidender Bedeutung.

Er haben gelernt, dass Listerien durch Rohmilch übertragen werden können. Kann die Pasteurisierung Listerien zuverlässig abtöten?

  •  Ja!  Die korrekte Pasteurisierung tötet Listerien in der Milch zuverlässig ab.

  • Man muss jedoch ergänzend wissen, dass auch pasteurisierte Milch im Haushalt erneut kontaminiert werden kann!

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Zur Vertiefung: was bedeutet Pasteurisierung (zum Beispiel von Milch)?

Mit Pasteurisierung bezeichnet das kurzzeitige Erwärmung von flüssigen oder pastösen Lebensmitteln auf Temperaturen von mindestens 60 °C bis maximal 100 °C zur Abtötung der vegetativen Phasen von Mikroorganismen.    
Wir merken uns:
Hitzeresistente Bakteriensporen wie von Clostridium botulinum, die Erreger der Paratuberkulose sowie Sporen einiger Schimmelpilze überleben zum Teil die Pasteurisierung.  

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In welchem Abschnitt des Infektionsschutzgesetzes ist die Listeriose erwähnt?

Im Paragraf 7 des Infektionsschutzgesetzes

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Zur Vertiefung: was bestimmt der Paragraf 7 des Infektionsschutzgesetzes?

Der Paragraf 7 des Infektionsschutzgesetzes bestimmt unter anderem die sogenannte Labor-Meldepflicht.  

Für die in Paragraf 7 genannten Erkrankungen besteht Meldepflicht für die Leiter von Medizinaluntersuchungsämtern und sonstigen privaten oder öffentlichen Untersuchungsstellen sowie für Arztpraxen mit Infektion Erregerdiagnostik und Krankenhauslaboratorien.

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Wir haben weiter oben gelernt, dass Listerien zu einer Meningoenzephalitis führen können. Welche besondere biologische Schranke müssen die Listerien  dafür überwinden können? 

Die Blut-Hirn-Schranke

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Neben der Blut-Hirn-Schranke vermögen Listerien jedoch noch eine weitere biologische Barriere zu überwinden.

Welche ist gemeint?

Die Plazenta. D.h. Listerien können in der Schwangerschaft von der Schwangeren aufgenommen werden und über die Plazenta in den Fetus gelangen!
(Und das zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft!)

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 Wozu führt meist eine Listerieninfektion, wenn sie in der Frühschwangerschaft stattfindet?

In der Frühschwangerschaft löst eine Listerieninfektion meist eine Fehlgeburt aus.

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 Welche Folgen hat eine Listerieninfektion, wenn die Infektion im 2. oder 3. Trimenon der Schwangerschaft auftritt? 

Im 2. oder 3. Trimenon der Schwangerschaft führt eine Listerieninfektion meist zu Fehlgeburten oder Frühgeburten.

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Welche Symptomatik beobachtet man, wenn ein neugeborenes Kind von einer Listeriose betroffen ist?

Welche Symptomatik beobachtet man, wenn ein neugeborenes Kind von einer Listeriose betroffen ist?   Im Rahmen der Listeriose kommt es bei Neugeborenen häufig zum Befall der Meningen mit Meningoenzephalitis.
Es können aber auch (zusätzlich) Entzündungen der Lunge (Pneumonie) und eine Sepsis auftreten.

Begründen Sie, warum eine Schwangere keine Rohmilch und keine Rohmilchprodukte (zum Beispiel bestimmte Käsesorte) zu sich nehmen sollten!

Die genannten Produkte – Rohmilch und aus Rohmilch hergestellte Waren – können Listerien enthalten.
Die Listerien sind in der Lage, die Plazentaschranke zu überwinden und können zu einer schweren Infektion des Fetus mit Fehlgeburten und Frühgeburten führen.

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Bezogen auf die Behandlung einer Listeriose hat die Erwähnung dieser Krankheit in Paragraf 7 des Infektionsschutzgesetzes welche Konsequenz?  

Die Listeriose darf nur vom Arzt behandelt werden. Für Heilpraktiker besteht Behandlungsverbot!

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