Dengue-Fieber: Prüfungsfragen für Heilberufe

Das Denguefieber gehört zu den Krankheiten, die sich in den letzten Jahrzehnten am schnellsten verbreitet haben. Auch wenn die Krankheit eine typische Erkrankung der Tropen und Subtropen darstellt, kehren eine ständig größer werdende Zahl von Fernreisenden mit einem Denguefieber zurück.

Es ist daher gut verständlich, dass das Denguefieber in MC-Fragen und in mündlichen Prüfungen für Heilberufe ein wichtiges Thema ist.

Wenn Sie die Fragen zum Dengue-Fieber im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:

 

Mit welchem Ausdruck wird das Denguefieber im deutschen Sprachraum auch noch bezeichnet?

Im deutschen Sprachraum wird das Denguefieber auch manchmal als Knochenbrecherfieber bezeichnet.

Ich empfehle den Namen Knochenbrecherfieber – obwohl nicht so sehr gebräuchlich – dennoch zu merken, da man mit der Bezeichnung Knochenbrecherfieber sehr gut die Symptome des Denguefiebers ableiten kann, die einer schweren Grippe ähnlich sind. (Starke Knochen- und Gelenksschmerzen, Muskelschmerzen, Fieber)

 

Durch welchen Erreger wird das Denguefieber verursacht?

Der Erreger des Denguefiebers ist das Dengue-Virus (ein RNA-Virus).

 

Kann das Dengue-Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden?

Nein! Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich!

 

Durch welchen Überträger wird das Dengue-Virus auf den Menschen übertragen?

  • Im Zusammenhang mit dem Denguefieber sollte man zwei Überträger kennen:

    die Gelbfiebermücke
    (auch Aedes aegypti, ägyptische Tigermücke oder Denguemücke genannt)  

  • asiatische Tigermücke
    (diese Mücke beginnt sich auch in Europa auszubreiten!)

.

Mit welchem allgemeinen Fachausdruck werden die Überträger einer Krankheit bezeichnet?

Die Überträger einer Krankheit werden Vektoren genannt.

So ist beispielsweise die asiatische Tigermücke ein Vektor für das Dengue-Virus. Die Anopheles-Mücke ein Vektor für die Malaria-Parasiten. 

 

Mit welcher Inkubationszeit ist nach dem Stich einer Denguemücke und dem Ausbrechen erster Symptome zu rechnen?

Die Inkubationszeit des Denguefiebers beträgt 3-14 Tage

 

Welche Symptome sollten an ein Denguefieber denken lassen?

Die überwiegende Zahl der an Denguefieber Erkrankten leidet an grippeähnlichen Symptomen wie hohes Fieber, starken Kopfschmerzen sowie Muskel- und Gliederschmerzen. (Knochenbrecherfieber).
Die Krankheit zeigt öfters auch einen Hautausschlag (Exanthem) und nach Monaten einen Haarausfall.

In einer HP-Prüfung von März 2016 wurde im Rahmen einer MC-Frage eine Antwort zur Auswahl gestellt, in der ein an Denguefieber Erkrankter mit Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) behandelt werden sollte.

 

Halten Sie die Behandlung mit Acetylsalicylsäure im Falle des Denguefiebers für richtig oder falsch?

im Falle eines Denguefiebers ist die Behandlung mit Acetylsalicylsäure streng kontraindiziert!
Es gibt im Zusammenhang mit dem Denguefieber eine besonders schwere Verlaufsform und dies ist das hämorrhagische Denguefieber.
Aspirin (Acetylsalicylsäure) würde gerade bei dieser Verlaufsform des Denguefiebers, die Symptome noch erheblich verstärken und die Gefahr, dass der Patient am Denguefieber verstirbt wesentlich erhöhen!

 

Welche Symptome erwarten Sie bei einem Patienten mit der hämorrhagischen Verlaufsform des Denguefiebers?

Der Begriff Hämorrhagie oder hämorrhagische Verlaufsform bedeutet, dass die Durchlässigkeit der Blutgefäße während der Krankheit sich erhöht und Blut aus der Blutbahn ins Gewebe austritt. (So genannte innere Blutungen).
Da Aspirin (Acetylsalicylsäure) die Fähigkeit zur Aggregation der Thrombozyten (dem Zusammenklumpen der Blutplättchen) vermindert, ist die Gabe des Schmerzmittels Aspirin bei Verdacht auf Denguefieber streng kontraindiziert.

 

Welche speziellen Symptome können Sie für die hämorrhagische Verlaufsform des Denguefiebers ableiten, wenn Sie wissen, dass bei der hämorrhagischen Verlaufsform des Denguefiebers, die Durchlässigkeit der Blutgefäße (Permeabilität) größer wird?

Eine Vielzahl von Symptomen bei der hämorrhagischen Verlaufsform des Denguefiebers erklären sich durch das obige Wissen nahezu von alleine:
so das Bluten des Zahnfleisches aber auch das Erbrechen von Blut oder der Teerstuhl.
Die Tachykardie und der niedriger Blutdruck sowie weitere Schocksymptome.
Aber auch kleine Blutpunkte in der Haut sowie ein schwerer Flüssigkeitsverlust.

 

Welche Differenzialdiagnosen sollte man im Zusammenhang mit dem Denguefieber unbedingt in Betracht ziehen?

Bereits oben wurde erwähnt, dass das Denguefieber einer (echten) Grippe sehr ähnlich sein kann.

Bei Personen, die aus den Tropen oder Subtropen zurückkehren, sollte man aber auch an Gelbfieber, Malaria, und Typhus denken.
Nicht vergessen sollte man aber auch Krankheit, die hier vorkommen wie z.B. Masern, Meningitis...

 

Wie wird das Denguefieber exakt diagnostiziert?

Die genaue Diagnose erfolgt durch den direkten Nachweis des Dengue-Virus mittel PCR

Die Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR) ist eine Methode, um die Erbsubstanz zu vervielfältigen. Hierdurch kann das Erbmaterial des Dengue-Virus direkt nachgewiesen werden.

 

Wie wird das Denguefieber behandelt?

Für das Denguefieber existiert keine spezifische Behandlung.
Nur eine symptomatische Behandlung der Schmerzen - zum Beispiel mit Paracetamol - ist möglich. Bei starkem Flüssigkeitsverlust (hämorrhagische Form des Denguefieber) muss eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erfolgen, um die Schocksymptome abzumildern.

 

Ist beim Denguefieber eine Impf-Prophylaxe (Impfung) möglich?

Eine Impf-Prophylaxe gegen das Denguefieber ist (inzwischen) möglich!
Hinweis:
selbst in Lehrbüchern, die erst wenige Jahre alt sind, werden Sie lesen, dass eine vorbeugende Impfung gegen das Denguefieber nicht möglich ist. Diese Aussage ist inzwischen überholt.
Seit Ende 2015 ist ein erster Impfstoff verfügbar, der gegen das Dengue-Virus – und seine 4 Subtypen – einen mehr als 90-prozentigen Impfschutz bietet.
(Dengvaxia® der Firma Sanofi)

 

Kann man sich mit dem Dengue-Virus im Laufe des Lebens mehrfach infizieren?

Ja!
Am Denguefieber kann man im Laufe des Lebens mehrfach erkranken. Das Dengue-Virus kommt in 4 verschiedenen Varianten vor. Nach einer überstandenen Infektion besteht eine kurze Immunität gegen alle Varianten (Serotypen) des Dengue-Virus.
Eine lebenslange Immunität besteht nur gegen den Subtyp des Virus, an dem man erkrankt war.
 
Jahre nach überstandenem Denguefieber kann man erneut erkranken, wenn eine Infektion mit einem der anderen Serotypen erfolgt!

Merke: an Denguefieber kann man genauso wie an einer Poliomyelitis (Kinderlähmung) mehrfach im Laufe des Lebens erkranken, da dieser Erkrankungen durch Viren unterschiedlicher Subtypen (Serotypen) übertragen werden. Die lebenslange Immunität besteht nur gegen den jeweiligen Serotyp des Virus, an dem man erkrankte!

 

Wie kann man sich als Tourist in einem der Endemiegebiete des Denguefiebers schützen?  

Ein in gewissem Umfang möglicher Schutz gegen Mückenstiche gelingt durch das Tragen geeigneter Kleidung, die möglichst viel Haut bedeckt.
Auch Repellents vermindern das Risiko eines Mückenstichs.
In der Nacht Netze über dem Bett anzubrigen, ist prinzipiell ebenfalls sinnvoll.
Im Falle des Denguefiebers jedochbesteht die größte Gefahr, am Tag gestochen zu werden, da die asiatische Tigermücke ein am Tag aktives Insekt ist.
Auch auf die Haut aufgetragene Mücken abweisende Sprays mit DEET schützen zusätzlich.

Hinweis:
Bitte merken Sie sich die obige Ausführung. Die Antwort ist in leichter Abwandlung auch anwendbar auf die Prophylaxe des Gelbfiebers, des Zikavirus oder der Malaria.

 

Was sind Repellents (Repellentien)?

Das Wort Repellents kann man ins Deutsche übersetzen als Vergrämungsmittel.
Als Repellents werden Wirkstoffe bezeichnet, die von einem Organismus (z.B. Stechmücken) über den Geruchssinn wahrgenommen werden und der diesen vertreibt.

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