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Zika Virus: Basiswissen für Heilberufe

vor dem Jahr 2015 war das Zika-Virus sicherlich nur mikrobiologischen Experten bekannt. Die 2015 und 2016 grassierende Epidemie in Lateinamerika und die Möglichkeit, dass diese Infektion sich auch in Europa ausbreitet, macht die Aneignung von Kenntnissen über das Zika-Virus für jeden in einem Heilberuf Tätigen notwendig.

Die WHO hat am 1. Februar 2016 im Hinblick auf das Zika-Virus den öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes verkündet. Es ist ausgesprochen wahrscheinlich, dass Fragen zum Zika-Virus in Kürze auch in schriftlichen oder mündlichen Prüfungen auftauchen werden.

Wenn Sie die Fragen zum Zika-Virus im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:

 

Zu welcher Erkrankung führt eine Infektion mit dem Zika-Virus?

Nach einer Infektion mit dem Zika-Virus entsteht das so genannte Zikafieber. Hierbei kommt es zum Hautausschlag, Fieber, Gelenksschmerzen, einer Konjunktivitis (Entzündung der Bindehaut) und selten auch zu Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Erbrechen. 
Hinweis: nur etwa 1 von 5 infizierten Personen entwickeln überhaupt die oben skizzierten Symptome.
Hautausschlag beim Zika-Fieber
Die Abb. zeigt einen Hautauschlag beim Zika-Fieber.

Die genannten Symptome klingen wenig dramatisch und machen den von der WHO ausgerufenen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaß auf den ersten Blick kaum verständlich.

 

Worin liegt das Problem der Infektion mit einem Zika-Virus?

Das Zika-Virus ist ursächlich für eine spezielle Form der Schädelfehlbildungen – die Mikrozephalie – wenn sich die werdende Mutter während der Schwangerschaft mit dem Zika-Virus infiziert.
Bis Anfang 2016 war die "nur" ein Verdacht. Zwichenzeitlich ist es eine gesichterte Erkenntnis, dass das Zika-Virus für die Microzephalie verantwortlich ist.

 

Was ist eine Mikrozephalie? 

Bei der Mikrozephalie ist der Kopf des Neugeborenen erheblich kleiner als bei einem gesunden Neugeborenen gleichen Geschlechts und gleichen Alters. Die Mikrozephalie ist in aller Regel mit einer geistigen Behinderung verbunden.

Micorzephlie
in der Abb.  oben links ist die Microzephalie eines Neugeborenen dargstellt. Rechts zum Vergleich der Schädel eines gesunden Neugeborenen.

 

 

Neben der Mikrozephalie wird das Zika-Virus noch für welche weitere Erkrankung verantwortlich gemacht?  

Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass das Zika-Virus auch für das erhöhte Vorkommen der neurologischen Erkrankung Guillain-Barré-Syndrom  in Brasilien verantwortlich ist.

 

Was versteht man unter einem Guillain-Barré-Syndrom?

Das Guillain-Barré-Syndrom ist ein akut auftretendes des neurologisches Krankheitsbild, bei dem entzündliche Veränderungen im peripheren Nervensystem dominieren.

Beim Guillain-Barré-Syndrom sind ganz besonders die aus dem Rückenmark hervorgehenden Nervenwurzeln betroffen. In der häufigsten Form des Guillain-Barré-Syndrom kommt es zum Untergang der Markscheiden (Myelinscheiden) um die Nervenfasern, wobei die Nervenfasern (Axone) selbst erhalten bleiben. 
Nervenfaser mit Markscheide

In obiger Abb. ist das Schema einer Nervenzelle mit dem langen Fortsatz - dem Axon - dargestellt. Bei dem Guillain-Barré-Syndrom kommt es zum Absterben der Myelinscheiden (Markscheiden) um die langen Fortsätze der Nervenzellen.

Je nach Befall der einzelnen Nervenwurzeln, kommt es zu unterschiedlich stark ausgeprägten Lähmungen und zu Sensibilitätsstörungen.

 

Wie wird das Zika-Virus übertragen?

Das Zika-Virus wird im wesentlichen durch die Stechmücke Aedes aegypti übertragen.
Gelbfiebermücke
In obiger Abb. ist die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) dargestellt, die für den ganz überwiegenden Anteil der Zika-Virus Infektionen verantwortlich ist.

Bisher sind einige Einzelfälle berichtet, in denen das Zika-Virus auch durch einen ungeschützten sexuellen Kontakt zwischen Menschen erfolgte. (So unter anderem ein Fall Anfang Februar 2016 im amerikanischen Bundesstaat Texas).

 

Welcher deutsche Name ist für die Stechmücke Aedes aegypti gebräuchlich?

Da von der Stechmück Aedes aegypti auch das Gelbfieber und das Dengue-Fieber übertragen werden, heißt sie auch Gelbfiebersmücke oder Denguemücke.

 

Die Verbreitung der Stechmücke Aedes aegypti sind die Tropen und die Subtropen. Auf welche Weise wird das Virus in andere Klimazonen verschleppt.

Das Virus wird durch Reisende auch in kühleren Klimazonen verschleppt.

 

 

Die klinischen Symptome des Zikafiebers sind recht unspezifisch. Ein Hautausschlag, Fieber, Gelenksschmerzen und einer Konjunktivitis sowie seltener auch Muskelschmerzen, kommen bei einer Vielzahl von Infektionskrankheiten vor.

 

Nennen Sie einige Infektionskrankheiten, an die Sie bei einem aus Südamerika zurückkehrenden Touristen – und entsprechender Symptomatik – auch denken sollten? 

Man sollte zunächst einmal bei einem aus Südamerika zurückkehrenden Touristen und entsprechenden Symptomen an das Dengue-Fieber oder auch an eine Malaria denken.
Aber auch hier heimische Infekte - wie Röteln, Masern oder Ringröteln - sollten unter anderem in Betracht gezogen werden.

 

Wie wird die Diagnose einer Zika-Virus Infektion präzise nachgewiesen? 

Die WHO empfiehlt bei akut erkrankten Patienten das Zika-Virus im Serum, im Speichel und in Urinproben mittels des RT-PCR-Tests nachzuweisen. (Dies ist die Kombination zweier Methoden aus der Molekularbiologie zum Nachweis der Viren RNA).

 

Ist eine Impfung gegen das Zika-Virus möglich?

Nein! Stand Februar 2016 existiert keine Möglichkeit zur Impfung gegen das Zika-Virus.

 

Ist eine medikamentöse Therapie gegen das Zika-Virus vorhanden?

Nein! Gegen das Zika-Virus existiert zurzeit weder eine Impfung noch eine spezifisch medikamentöse Therapie.

 

Welchen Rat sollten Sie Reisenden geben, um sich gegen das Zika-Virus zu schützen.

Zunächst sollten Sie besonders Schwangere auf die speziellen Gefahren für das Ungeborene bei einer Zika-Virus Infektion hinweisen und hier auch auf die entsprechenden Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes verweisen.
Bei nicht vermeidbaren Reisen besteht lediglich die Möglichkeit eines allgemeinen Schutzes gegen Moskitostiche.
Tragen Sie lange Kleider,
halten Sie sich möglichst klimatisierten Räumen mit geschlossenen Türen und Fenstern auf.
Gegen Insektenstiche können Sie sich auch schützen schützen, indem Sie Flüssigkeiten mit Insekten abschreckenden Inhaltsstoffen auf die Haut auftragen.
Präparate - zum Beispiel mit DEET - schützen in gewissen Umfang gegen Insektenstiche, indem sie stechende Insekten wie Moskitos abwehren.
Denken Sie auch daran, dass eine Infektion durch das Zika-Virus durch ungeschützten Sexualverkehr übertragen werden kann.

 

Übrigens:
der Name Zika-Virus leitet sich von der Entdeckung des Virus ab. Das Zika-Virus wurde 1947 erstmals bei einem Affen in Uganda entdeckt. Der Affe, bei dem des Virus erstmalig entdeckt wurde, stammte aus dem dortigen Zikawald.

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