Epilepsie: Prüfungsfragen für HeilberufeDieEpilepsie ist gemeinsam mit der multiplen Sklerose - eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und damit auch ist sehr häufig Gegenstand von mündlichen aber auch schriftlichen Prüfungen. Wenn Sie die Fragen zur Epilepsie im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:
welche deutschen Bezeichnungen sind für die Epilepsie gebräuchlich?
Fallsucht,
Wie entsteht ein epileptischer Krampfanfall?
Beim epileptischen Krampfanfall kommt es zu
einer anfallsartigen synchronen (gleichzeitigen) Entladung von einer
Vielzahl von Neuronen (Nervenzellen) im Gehirn. Bei einem epileptischen Anfall kann es zu einer höchst unterschiedlichen Symptomatik kommen. So zum Beispiel zu leichten Muskelzuckungen, einem Kribbeln bestimmter Körperregionen aber auch zu heftigen Krämpfen, mit schwer wiegenden Zuckungen einer Vielzahl von Muskeln.
Erklären Sie diese Vielfalt der Symptomatik eines epileptischen Anfalls aus dem oben Gelernten, dass bei einem epileptischen Anfall, sich eine Vielzahl von Neuronen (Nervenzellen) im Gehirn synchron entladen.
Wenn man den obigen Satz – bei einer
Epilepsie entladen sich synchron eine Vielzahl von Neuronen –
versteht, kann man ableiten, dass ein epileptischer Anfall eine
höchst unterschiedliche Symptomatik haben kann, die von leichten
Muskelzuckungen über ein Kribbeln in bestimmten Körperregionen bis
zu heftigen Krämpfen reicht.
Im Zusammenhang mit einer
Epilepsie hört man häufiger auch den Begriff eines
Gelegenheitsanfalls.
Nennen Sie eine bestimmte Komplikation in der Schwangerschaft, die häufig mit einem Krampfanfall – im Sinne eines Gelegenheitskrampf – verbunden ist.
Die Eklampsie. Zur Erläuterung:
Nennen Sie einen typischen Gelegenheitskrampf im frühen Kindesalter!
Im Kindesalter kann ein sehr hohes Fieber leicht zu so genannten Fieberkrämpfen führen. Von diesen so genannten Gelegenheitskrämpfen wird die aktive Epilepsie (fortschreitendes Krampfleiden) unterschieden.
Mit welcher Prävalenz ist bei einer Epilepsie zu rechnen.
Etwa ein Prozent aller Menschen in Deutschland leiden unter einer Epilepsie!
Im Zusammenhang mit einer Epilepsie hört man häufiger den Begriff idiopathische Epilepsie. Was ist mit dem Begriff einer idiopathischen Epilepsie gemeint?
Im Zusammenhang mit einer Epilepsie spricht
man von einer idiopathischen Epilepsie, wenn sich für die einzelnen
Anfälle keine tiefere Ursache
feststellen lässt.
im Gegensatz zur idiopathischen Epilepsie spricht man bei einer Epilepsie, die auf eine bestimmte Ursache zurückzuführen ist, von einer symptomatischen Epilepsie.
Nennen Sie einige bekannte Ursachen, die zu einer (symptomatischen) Epilepsie führen können:
Schädigung des Gehirns durch
Sauerstoffmangel (zum Beispiel unter der Geburt). Epilepsien werden auch klassifiziert als fokale Epilepsien und als generalisierte Epilepsien.
Was ist mit den Begriffen fokale Epilepsie gemeint?
Was ist ein generalisierter epileptischer Anfall ?
Von einem generalisierten epileptischen Anfall spricht man, wenn im Verlauf des Anfalls sich keine Hinweise dafür ergeben, dass der Anfall von einer begrenzten, anatomischen Region seinen Ursprung nimmt.
Im Zusammenhang mit der Epilepsie hört man häufig den Ausdruck, dass ein tonisch-klonischen Anfall vorlag. Was versteht man unter einem tonisch-klonischen Anfall?
Der tonisch-klonischen Anfall ist der im allgemeinen Verständnis typische epileptische Anfall mit Sturz, Verkrampfung der Muskulatur und anschließenden rhythmischen Zuckungen aller vier Extremitäten. Ein solcher Anfall wird auch Grand-mal-Anfall genannt.
Dem eigentlichen epileptischen Anfall kann eine Aura vorausgehen. Was ist mit einer Aura im Zusammenhang mit einer Epilepsie gemeint?
Eine Aura vor einem epileptischen Anfall ist ein - nur für den Betroffenen wahrnehmbares - Vorgefühl des kommenden Anfalls. Eine Aura kann – je nach Herd des epileptischen Anfalls - ein sehr unterschiedliches Vorgefühl des kommenden Anfalls sein. So kann es bei einer Epilepsie, die vom Hinterlappen des Gehirns ausgeht, zu visuellen Halluzinationen kommen. Die Aura kann aber auch in der Wahrnehmung eines sehr unangenehmen Gefühls aus der Magengegend sein oder die Aura kann aus Taubheitsgefühlen oder einem Kribbeln bestehen. Hinweis: viele Betroffene können sich nach Beendigung des Anfalls nicht mehr an den Anfall, wohl aber noch an die Aura erinnern.
Welche Symptome zeigen viele Patienten Minuten oder Stunden nach dem Anfall?
Viele Patienten schlafen nach einem überstandenen epileptischen Anfall sehr tief – bis zu Stunden – und sind in dieser Zeit kaum weckbar, sehr müde und oft auch desorientiert.
Wie wird die Phase nach einem epileptischen Anfall genannt, wenn der Patient tief schläft und oft auch desorientiert ist?
Die Phase nach einem epileptischen Anfall bezeichnet man als Terminalschlaf.
Was versteht man unter einem Status epilepticus?
Der "normale" epileptische Anfall endet
meist nach wenigen Minuten. Dies gilt jedoch nicht für alle
epileptischen Anfälle. In Einzelfällen kann es zu einem Status
epilepticus kommen:
Worin liegt die Gefahr speziell des Status epilepticus?
Neben den allgemeinen Gefahren einer Epilepsie – zum Beispiel durch einen Sturz – besteht beim Status epilepticus die Gefahr eines irreversiblen Gehirnschadens. Unter Extremsituationen besteht auch Lebensgefahr.
Welche besondere Form der Epilepsie ist im Kindesalter typisch?
Im Kindesalter ist die häufigste Form der
Epilepsie die Absencen-Epilepsie.
Welche Grundsätze sollten bei der 1. Hilfe im Fall einer Epilepsie beachtet werden?
Für den Ersthelfer ist es wichtig, dafür zu
sorgen, dass durch den Anfall keine zusätzlichen Schädigungen
entstehen: Der Ersthelfer sollte auch den Notarzt verständigen. Hinweis: auch wenn die meisten epileptischen Anfälle nach wenigen Minuten ohne therapeutische Maßnahmen enden, so sollte an die Möglichkeit der Entwicklung eines Status epilepticus gedacht werden. Der Notarzt sollte auch verständigt werden, weil nicht jeder Krampfanfall ein epileptischer Anfall ist.
In älteren Anleitungen zur Ersten Hilfe findet man den Rat, bei einem krampfenden Patienten einen Beißkeils in den Mund zu führen. Wie stehen Sie zu dieser Maßnahme?
Diese früher häufig praktizierte Maßnahme des Einführens eines Beißkeils in den Mund, wird heute in der Ersten Hilfe nicht mehr empfohlen, da der Beißkeil zu zusätzlichen Verletzungen führte und es hierdurch zu einer Verlängerung des Anfalls kommen konnte.
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