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Darmpolypen und Coloncarcinom: Prüfungsfragen für Heilberufe

Die Polypen des Dickdarms und das colorectale Carcinom sind sehr häufig Gegenstand von mündlichen aber auch schriftlichen Prüfungen.

Wenn Sie die Fragen zu den Dickdarmpolypen und zum Dickdarmkrebs im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:

 

Was versteht man unter Dickdarmpolypen?

Dickdarmpolypen sind pilzförmige Wucherungen der Schleimhaut im Colon, deren Größe von wenigen Millimeter bis einige Zentimeter schwanken kann.

 

Welche Besonderheiten finden sich bei Morbus Crohn im Hinblick auf die chronisch entzündliche Darmerkrankung? Mit welchem Fachausdruck werden die im Dickdarm und Mastdarm vorkommenden Polypen zusammenfassend bezeichnet?

Kolorektalen Polypen.

 

Wiederholen wir zur Verfestigung noch einmal die Teile aus denen das Colon (Grimmdarm) besteht!

Caecum = Blinddarm
Colon ascendens = aufsteigendes Colon
Colon transversum = Querkolon C
olon descendens = absteigendes Colon
Colon sigmoideum = Sigma = Sigmoid  

Zum Dickdarm gehören zusätzlich der Mastdarm (Rektum) und der Anus.

 

 

 

Dickdarmpolyp

Die Abbildung oben zeigt einen Colonpolypen, wie er bei beiden einer Darmspiegelung zu sehen ist.

Bei den kolorektalen Polypen werden zwei verschiedene Typen unterschieden. Nennen Sie die beiden Typen!

 

  • Epitheliale Polypen

  • Nicht epitheliale Polypen 

 

Die epithelialen kolorektalen Polypen werden auch neoplastische Polypen genannt. Begründen Sie dies!

Bei den epithelialen Polypen (neoplastischen Polypen) besteht das Risiko, dass diese Polypen entarten und aus dem primär gutartigen Polypen ein Kolonkarzinom entsteht.

Die meisten Colonpolypen (über 90 %) sind neoplastische Polypen. Die neoplastischen Polypen gehen vom Epithelgewebe der Dickdarmschleimhaut aus. Sie sind meist Adenome

Adenome = gutartige Wucherungen aus epithelialer Schleimhaut oder Drüsengewebe.

 

Im Gegensatz zu den epithelialen Polypen, die man wegen ihres Entartungsrisikos auch als neoplastische Polypen bezeichnet, haben die nicht epithelialen Polypen kein Entartungsrisiko.

Nennen Sie mindestens ein Beispiel für einen nicht epithelialen Polypen im Dickdarm!  

Als nicht neoplastische Polypen bezeichnet man alle Polypen, die aus einem anderen Gewebe als dem Epithelgewebe hervorgehen. Hierzu rechnet man Lipome (gutartige Fettgeschwulst) Fibrome (gutartige Geschwulst aus Bindegewebe) oder auch entzündliche Polypen.

 

Wir haben gelernt, dass die epithelialen Polypen (neoplastischen Polypen) ein Entartungsrisiko haben.

Wovon hängt das Entartungsrisiko ab?

Das Entartungsrisiko steigt mit zunehmender Größe des Polypen

 

Welche Symptome verursachen Dickdarmpolypen?

Kleinere Dickdarmpolypen verursachen in aller Regel keine Symptome. Kleinere Dickdarmpolypen werden meist zufällig anlässlich einer Dickdarmspiegelung entdeckt.

Größere Polypen können zu Blutungen führen, die im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt werden. Große Polypen können jedoch auch einmal zu einem Verschluss des Darms führen. (Ileus).

 

 

Wovon hängt das Risiko an einem kolorektalen Polypen - und damit auch an einem Kolonkarzinom - zu erkranken ab?

Ein gewichtiger Risikofaktor ist die genetische Belastung. Polypen und Karzinome des Colons und des Rektums treten familiär gehäuft auf.
Neben diesen nicht beeinflussbaren genetischen Faktoren, hängt das Risiko an einem kolorektalen Polypen bzw. an einem Kolonkarzinom zu erkranken ganz wesentlich vom Lebensstil ab.
Eine ballaststoffarme und fleischreiche Kost sind wichtige Risikofaktoren.
Aber auch Rauchen und Alkohol begünstigen die Entstehung eines Dickdarm Karzinoms.

 

Eine sehr wichtige Untersuchungsmethode zur frühzeitigen Diagnose der kolorektalen Polypen und des Dickdarmkarzinoms ist die Darmspiegelung.

Mit welchem Fachausdruck wird die Dickdarmspiegelung bezeichnet?

Koloskopie

multiple Polypen CC BY-SA 3.0    Samir  

Die Abbildung oben zeigt eine Aufnahme der Dickdarmschleimhaut während einer Koloskopie. Im gezeigten Fall ist die Dickdarmschleimhaut übersät mit zahllosen kleinen und mittelgroßen Polypen. 

Unter welcher Krankheit leidet der in obiger Abbildung gezeigte Patient?

Unter einer familiären adenomatösen Polyposis

 

Was versteht man unter einer familiären adenomatösen Polyposis? 

Bei der familiären adenomatösen Polyposis kommt es zu einem massenhaften Befall des Dickdarms mit Polypen kommt.

Die Erkrankung familiäre adenomatöse Polyposis wird autosomal dominant vererbt.

 

Worin besteht die Bedeutung der familiären adenomatösen Polyposis?

Bei der familiären adenomatösen Polyposis ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis wann einer (oder mehrere) der zahllosen kolorektalen Polypen maligne entartet. Dabei kann die Entartung auch bereits im Jugendalter stattfinden!

Unbehandelt beträgt das Entartungsrisiko bei einer familiären adenomatösen Polyposis nahezu 100 %. Die einzig zuverlässige Behandlung dieser Erkrankung besteht in der Entfernung des Dickdarms.

 

Mit welchem Fachausdruck bezeichnet man operative Entfernung des Dickdarms?

 Kolektomie

 

Welches Symptom weist bei einer familiären adenomatösen Polyposis – lange schon vor Auftreten spezieller vom Darm ausgehender Symptome – auf die Erkrankung hin?

Neben dem (nicht immer vorhandenen) Wissen, dass nahe Angehörige von der Erkrankung betroffen sind, ist das wichtigste Frühsymptom der familiären adenomatösen Polyposis die verstärkte Pigmentierung der Regenbogenhaut im Auge ( Iris ).
Die verstärkte Pigmentierung der Iris besteht bereits bei der Geburt.

 

 

 

Welche Behandlung wird durchgeführt, wenn bei einer Koloskopie zufällig ein Polyp entdeckt wird?


Polypen bis zu mehreren Zentimetern Durchmesser können mit heutigen Methoden koloskopisch entfernt werden. Die Entfernung eines Polypen nennt man Polypektomie.
Polyentfernung     Ortenau Klinikum   CC BY 3.0

Die Abbildung oben zeigt das Prinzip einer koloskopischen Polypektomie.
Dabei wird der Stiel des Darmpolypen von einer Schlinge umfasst und abgetrennt.
Das Gewebe des Polypen wird anschließend histologisch untersucht. Die Entfernung eines gutartigen epithelialen Polypen ist eine Präventionsmaßnahme, die die Entwicklung eines Kolonkarzinom verhindern kann. 

 

Umgangssprachlich spricht man beim kolorektalen Karzinom auch vom Darmkrebs. Ist die Gleichsetzung Darmkrebs und kolorektales Karzinom korrekt?

Die Gleichsetzung zwischen Darmkrebs und kolorektalem Karzinom ist zumindest näherungsweise richtig.
Ca. 95 % aller im Darm vorkommenden malignen Tumore sind kolorektalen Karzinome

 

Ist das kolorektale Karzinom ein häufiger Tumor?

Ja! Sowohl beim Mann als auch bei der Frau ist das kolorektale Karzinom der zweithäufigste maligne Tumor. In Deutschland erkranken erwartungsgemäß etwa 6 % der Bevölkerung an einem kolorektalem Karzinom.
Das kolorektale Karzinom ist sowohl beim Mann als auch bei der Frau die zweithäufigste Todesursache infolge eines malignen Tumors.

Bei Mann ist die häufigste Todesursache infolge eines malignen Tumors das Bronchialkarzinom und bei der Frau das Mamakarzinom.

Wir haben bereits weiter oben im Zusammenhang mit den Polypen Risikofaktoren für die Entstehung von Polypen und damit von Kolonkarzinomen kennengelernt. (Familiäre Häufung, Polypen des Dickdarms, ballaststoffarme Kost, häufiger Fleischverzehr, Rauchen und Alkohol).

Können Sie für die Entstehung eines kolorektalen Karzinoms auch noch weitere Risikofaktoren nennen?

Auch entzündliche Darmerkrankungen wie die Colitis ulcerosa und in geringerem Maß auch der Morbus Crohn erhöhen die Wahrscheinlichkeit an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken.

 

Welche Symptome sollten stets an die Möglichkeit eines kolorektalen Karzinoms denken lassen?

Änderungen der Stuhlgewohnheiten,
besonders Wechsel zwischen Obstipation und Diarrhö,
Auflagerungen von Blut und Schleim auf den Stuhl,
Eisenmangelanämie,
positiver Haemoccult-Test (Nachweis von Blutspuren im Stuhl)

 

Warum ist im Rahmen einer klinischen Untersuchung die rektale Untersuchung wichtig! 

Die meisten kolorektalen Karzinome liegen im Sigma oder im Rektum.
Ca. 10 % aller kolorektalen Karzinome können im Rahmen einer einfach durchzuführenden rektalen Tastuntersuchung erkannt werden!

Bei sehr tief sitzenden Rektumkarzinomen oder weit fortgeschrittenen kolorektalen Karzinomen ist eine kurative Entfernung des Karzinoms nicht immer möglich.

In einer solchen Situation muss der Chirurg einen künstlichen Darmausgang anlegen. Mit welchem Fachbegriff wird der künstliche Darmausgang bezeichnet?

Enterostoma

In einem Lehrbuch finden Sie im Zusammenhang mit dem kolorektalen Karzinom den Tumormarker CEA erwähnt.

Welche Bedeutung hat der Tumormarker CEA?

Der Tumormarker CEA bedeutet carcinoembryonales Antigen. Das carcinoembryonale Antigen (CEA) ist ungeeignet für die Diagnosestellung eines Kolonkarzinoms, da das CEA auch bei einer Reihe anderer Erkrankungen pathologisch erhöht ist.

Das CEA eignet sich aber sehr gut zur Verlaufskontrolle eines operativ behandelten Kolonkarzinoms.
Kommt es im Verlauf der Nachsorge zu einer Erhöhung des CEA-Wertes, so besteht der begründete Verdacht auf ein Rezidiv oder eine Metastasierung.

 

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