Stimmfremitus und Brochophonie: Prüfungsfragen für HeilberufeDer Stimmfremitus und die Brochophonie sind sehr häufig Gegenstand von mündlichen aber auch schriftlichen Prüfungen. Wenn Sie die Fragen zum Stimmfremitus und zur Bronchophonie im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:
Beschreiben Sie, wie Sie die Prüfung des Stimmfremitus vornehmen!
Beim Stimmfremitus lassen Sie den Patienten
mit freiem Oberkörper sitzen und halten Ihre Hände an den hinteren
seitlichen Thorax des Patienten. Dann lassen Sie den Patienten mit
tiefer Stimme die Zahl 99 sagen.
Können Sie den Begriff Stimmfremitus vom Wortsinn her erklären?
Der Begriff Fremitus bedeutet dem lateinischen Ursprung nach Zittern oder Vibrieren. Der Begriff Stimmfremitus bedeutet vom Wortsinn also ein von der Stimme verursachtes Vibrieren. (Gemeint ist das durch die tiefe Stimme verursachte Vibrieren des Brustkorbs).
Sie haben oben gelernt, dass zur Prüfung des Stimmfremitus ein tiefes Sprechen der Zahl 99 sinnvoll ist. Können Sie erläutern, bei welchen Personengruppen der Stimmfremitus nicht geprüft werden kann?
Der Stimmfremitus ist nicht anwendbar bei Kindern oder manchen Frauen, die keine tiefe Stimme erzeugen können.
An welchen Stellen des Brustkorbs kann der Stimmfremitus am besten getastet (palpiert) werden?
Sie haben bereits oben gelernt, dass der Stimmfremitus auf Schwingungen (Vibrationen) beruht, die von einer tiefen Stimme beim Sprechen der Zahl 99 entstehen und in den Thorax fortgeleitet werden. Wie verhalten sich die Vibrationen beim Stimmfremitus in den lufthaltigen Alveolen der Lunge?
Die Vibrationen werden beim Stimmfremitus in den lufthaltigen Alveolen gemindert!
Wie verhalten sich die Vibrationen beim Stimmfremitus, wenn in der Lunge Wassereinlagerungen vorliegen?
Die Vibrationen des Stimmfremitus werden durch alle Gewebeverdichtungen in der Lunge – sei es Wassereinlagerungen in der Lunge oder entzündliche Infiltrate (Pneumonien) – verstärkt! Hinweis: in multiple Choice Fragen wird häufig abgefragt, ob der Stimmfremitus bei einem Pneumothorax bei einer Lungenembolie usw. abgeschwächt oder verstärkt ist. Viele Lernende versuchen auswendig zu lernen, dass bei einem Pleuraerguss, bei einem Lungenemphysem usw. der Stimmfremitus verstärkt oder abgeschwächt ist. Ein solches Vorgehen ist meines Erachtens Unfug und führt spätestens beim Lernen der Bronchophonie – oder einige Wochen nach dem Auswendiglernen – dazu, dass alles durcheinandergeworfen wird. Lernen Sie daher das Prinzip: Gewebeverdichtungen in der Lunge verstärken die von der Stimme ausgelösten Vibrationen (verstärken den Stimmfremitus)! Vermehrte Luft in einzelnen Lungenabschnitten oder Wasseransammlungen zwischen Lunge und Thoraxwand dämpfen den Stimmfremitus!
Wenden wir das oben Gelernten und auf spezielle Lungenkrankheiten an: unterstellt im Bereich des rechten mittleren und unteren rechten Lungenlappen liegt eine Bronchopneumonie vor. Wie ist der Stimmfremitus auf der Seite der Bronchopneumonie (also rechts) verändert?
Bei einer Bronchopneumonie (klassische Lungenentzündung) kommt es zu
verstärkten entzündlichen Infiltrate in die Lungenbläschen und zu
Ödemen in der Lunge.
Wie verändert sich der Stimmfremitus beim Pneumothorax?
Beim vollständigen Pneumothorax kollabiert die Lunge. Zwischen der kollabierten Lunge und der Thoraxwand bildet sich Luft. Luft dämpft die von der Stimme (99) erzeugten tiefen Schwingungen. Beim Totalkollaps einer Lungenseite ist der Stimmfremitus auf der betroffenen Seite aufgehoben!
Wie verändert sich der Stimmfremitus bei einem Pleuraerguss?
Bedenken Sie vor einer Antwort zunächst,
dass beim Pleuraerguss die Wasseransammlung nicht in der Lunge,
sondern zwischen den Pleurablättern liegt. Die beim Sagen von 99
ausgelösten Schwingungen des Kehlkopfs werden noch in die Lunge
übertragen.
Wie verändert sich der Stimmfremitus bei einem Lungenemphysem?
Nennen Sie einen Unterschied bei der Feststellung des Stimmfremitus und der Bronchophonie!
Der Stimmfremitus wird durch Palpation
(Auflegen der Hände auf den Thorax) festgestellt!
Beschreiben Sie, wie Sie bei einem Patienten die Bronchophonie durchführen!
Sie setzen bei der Bronchophonie das Stethoskop auf die Thoraxwand des Patienten. Sie fordern den Patienten dann auf mit hoher Stimme die Zahl 66 zu flüstern. Zur Erläuterung:
Lassen Sie uns hier wieder das Prinzip – mehr Luft bedeutet eine Abschwächung der Bronchophonie und eine Verdichtung des Lungengewebes bedeutet eine Verstärkung der Bronchophonie – auf einzelne Krankheitsbilder anwenden.
Welche Veränderung in der Bronchophonie erwarten Sie bei einem Lungenemphysem?
Bei einem Lungenemphysem – mehr Luft in der Lunge – kommt es zur Abschwächung der Bronchophonie.
Welche Veränderung erwarten Sie bei einem Pneumothorax im Hinblick auf die Bronchophonie?
Bei einem Pneumothorax findet sich sehr
viel Luft zwischen der Thoraxwand und der kollabierten Lunge. Die
hochfrequente Schwingung bei der Bronchophonie (66) erreicht nicht
mehr die Thoraxwand und kann daher nicht mehr auskultiert werden.
Welche Veränderung der Bronchophonie erwarten Sie bei einer Pneumonie?
Bei einer Pneumonie kommt es durch
Wassereinlagerungen und entzündliche Infiltrate zu einer Verdichtung
des Lungengewebes und damit zu einer verbesserten Fortleitung der
hochfrequenten Schwingung. Lernen
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