Lungenembolie: Prüfungsfragen für HeilberufeDie Lungenembolie ist sehr häufig Gegenstand von mündlichen aber auch schriftlichen Prüfungen. Wenn Sie die Fragen zur Lungenembolie im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:
Was versteht man unter einer Lungenembolie?
Unter einer Lungenembolie versteht man den Verschluss eines Blutgefässes in der Lunge.
Anstatt des Begriffes Lungenembolie, kann man in entsprechenden Fachartikeln manchmal auch den Ausdruck Pulmonalarterienembolie lesen. Erklären Sie das Zu-Stande-Kommen des Ausdrucks Pulmonalarterienembolie !
Bei einer Lungenembolie kommt es – wie oben
gelernt – zu einem Verschluss eines Blutgefässes in der Lunge. Der Verschluss einer Lungenarterie bei einer Lungenembolie kommt in großen Mehrzahl der Fälle durch einen Thrombus zu Stande.
Was versteht man unter einem Thrombus?
Unter einer Thrombose versteht man ein
Blutgerinnsel in einem Blutgefäß oder im Herzen. Das Blutgerinnsel
selbst wird auch als Thrombus bezeichnet.
Aus welchen Gefäßabschnitten entstammt bei einer Lungenembolie - in der großen Mehrzahl der Fälle - der Thrombus (das verschleppte Blutgerinnsel)?
Beschreiben Sie – mit den anatomischen Fachausdrücken – welchen Weg ein Thrombus aus der Vena femoralis (Beinvene) bis zu einer der Pulmonalarterien nehmen muss!
Der abgelöste Thrombus aus der Vena
femoralis (Beinvene) gelangt zunächst in die äußere Beckenvene (Vena
iliaca externa). Von der Vena iliaca externa gelangt der Thrombus
zur gemeinsamen Beckenvene (Vena iliaca communis). Von der Vena
iliaca communis gelangt der Thrombus in die untere Hohlvene. (Vena
cava inferior).
Können Sie neben der Ursache verschleppten Blutgerinnsel (Thrombus), auch noch andere Ursachen für eine Lungenembolie nennen?
Lungenembolien können auch durch
verschlepptes Fett nach Knochenbrüchen entstehen.
Können Sie begründen, warum bei einer Lungenembolie einige Patienten lediglich eine leichte Atemnot oder einen leichten Schmerz im Brustkorb verspüren, während andere unter schwerster Dyspnoe (Atemnot) leiden oder sogar an einem Herzstillstand (Kardiogener Schock) versterben?
Die Schwere der klinischen Symptomatik hängt sehr stark von der
Größe des verschlossenen Blutgefässes (der durch den Embolus
verschlossenen Pulmonalarterie) ab. Ist die verschlossene
Pulmonalarterie klein, kann das Herz und die Lunge den funktionellen
Ausfall gut kompensieren und die klinische Symptomatik ist gering.
In der obigen Frage haben wir gelernt, dass die Symptomatik einer Lungenembolie sehr stark variieren kann und dass dies ganz wesentlich davon abhängt, wie groß die Lungenarterie ist, die durch das verschleppte Blutgerinnsel (Embolus) verschlossen wird.
Kennen Sie noch einen weiteren Grund, der die sehr unterschiedliche Symptomatik bei einer Lungenembolie erklärt?
Lungenembolien können ein
einmaliges Ereignis sein.
Welche Patienten haben ein besonders hohes Risiko für eine Lungenembolie?
Sie haben oben gelernt, dass die meisten
Lungenembolien (ca. 80 %) Folge einer tiefen Thrombose der Bein-
oder Beckenarterien sind. Die Frage welche Patienten ein besonders
hohes Risiko für eine Lungenembolie haben, kann man daher auch so
ausdrücken: Kommt es bei einer Lungenembolie zu einem Verschluss einer der Lungenarterien, so reagiert das rechte Herz mit einer Erhöhung des Druckes.
Mit welchem Fachausdruck wird die Erhöhung des Blutdruckes im Lungenkreislauf bezeichnet?
Die Erhöhung des Blutdrucks im Lungenkreislauf wird als pulmonale Hypertonie bezeichnet.
Bei einer funktionell bedeutsamen Lungenembolie kommt es auch in den Organen, die vom Körperkreislauf versorgt werden, zu einem Sauerstoffmangel. Können Sie dies erklären?
Bei einem Verschluss einer Lungenarterie
ist die Blutmenge, die der rechten Ventrikel noch durch die Lungen
pumpen kann, vermindert. Anders ausgedrückt: Im Körperkreislauf kann bei einer funktionell bedeutsamen Lungenembolie in den Arterien ein Sauerstoffmangel festgestellt werden.
Mit welchem Fachausdruck wird der Sauerstoffmangel im Blut bezeichnet?
Der Sauerstoffmangel im Blut wird als Hypoxämie bezeichnet.
Bei einer funktionell bedeutsamen Lungenembolie kann es zu Atemnot, beschleunigter Atmung, Steigerung der Herzfrequenz und zu einem Schmerz im Brustkorb kommen. Drücken Sie diesen Sachverhalt nochmals unter Verwendung der entsprechenden Fachtermini aus!
Bei einer Lungenembolie beobachtet man manchmal eine Dyspnoe (Atemnot), eine Tachypnoe (beschleunigte Atmung), eine Tachykardie (Herzfrequenz über 100 Schläge pro Minute) sowie einen thorakaler Schmerz. Bei schweren Lungenembolien - oder auch nach einer Reanimation einer Lungenembolie - kann es zu einer so genannten Kranzzyanose kommen. ( Die Kranzzyanose wird auch als schwedischer Kragen bezeichnet ).
Was ist mit dem Ausdruck Kranzzyanose gemeint?
Bei einer Kranzzyanose sind die
Venen des Hals gestaut. Jeder Leser dieser Zeilen sollte sich merken: bei schweren, nicht sofort tödlichen Lungenembolien, kann es zu einer Einflussstauung ins linke Herz kommen. Erkennbar ist dies an gestauten Venen am Hals sowie einer bläulichen Verfärbung von Hals und Dekollete. (So genannte Kranzzyanose). Für Fortgeschrittene hier noch ein Hinweis: Funktionell kann man bei einer Herzinsuffizienz zwischen einem Vorwärts- und Rückwärtsversagen des Herzens unterscheiden. Beim Vorwärtsversagen des Herzens kann kein ausreichender Druck in den Arterien aufgebaut werden! Beim Rückwärtsversagen des Herzens findet ein Rückstau des Blutes in die Körper- und Lungenvenen statt.
Im Zusammenhang mit einer Lungenembolie hört man gelegentlich auch den Ausdruck Lungeninfarkt. Erklären Sie den Begriff des Lungeninfarkts!
Bei einer ausgedehnten Lungenembolie kann es dazu kommen, dass Lungengewebe nicht mehr ausreichend durchblutet wird und abstirbt. In diesem Fall spricht man von Lungeninfarkt. Eingangs haben wir gelernt, dass eine Lungenembolie definiert wird als Verschluss (Verstopfung) einer Lungenarterie.
Müsste es dann nicht bei jeder Lungenembolie in dem entsprechenden Abschnitt der Lunge zu einem Lungeninfarkt kommen?
Die Frage ist ein wenig hinterhältig!
Welche weiteren Diagnosen sollte man bei einem akut einsetzenden Thoraxschmerz stets bedenken?
Die Frage, was könnte ein akuter
Thoraxschmerz bedeuten, wird in Prüfungen in den unterschiedlichsten
Variationen immer wieder gestellt. Bitte prägen Sie sich deshalb
besonders gut ein:
In einem Lehrbuch lesen Sie den Satz: eine Lungenembolie lässt sich im Labor durch Feststellung normaler D-Dimere im Blut mit guter Zuverlässigkeit ausschließen! Erläutern Sie diesen Satz: eine Lungenembolie lässt sich laborchemisch bei normalen D-Dimeren nahezu ausschließen!
D-Dimeren entstehen bei der Auflösung von
Fibrin (Fibrin ist ein wichtiger Faktor bei der Blutgerinnung).
D-Dimeren sind bei einer Thrombose fast immer erhöht. Ein normaler
Laborwert der D-Dimeren macht eine tiefe Venenthrombose sehr
unwahrscheinlich. Bei normalen D-Dimeren ist somit auch eine
Lungenembolie sehr unwahrscheinlich. Lernen
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