Endokarditis: Prüfungsfragen für HeilberufeDie Endikarditis ist sehr häufig Gegenstand von mündlichen aber auch schriftlichen Prüfungen. Wegen der hohen Mortalität dieser Erkrankung ist dies auch sehrberechtigt. Wenn Sie die Fragen zur Endokarditis im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:
Was versteht man unter einer Endokarditis?
Eine Endokarditis ist eine entzündliche Erkrankung der Herzinnenhaut und der Herzklappen.
Zur Wiederholung: nennen Sie die drei Schichten, von außen nach innen, aus denen die Wand des Herzens aufgebaut ist. (Verwenden Sie sowohl die deutschen als auch die lateinischen Fachausdrücke)!
Die äußere Schicht des Herzens wird
Herzaußenhaut oder im Epikard
genannt.
Wie ist die Herzinnenhaut – das Endokard – aufgebaut? Anders gefragt: aus welchem Gewebetyp besteht das Endokard?
Das Endokard ist aus Epithelgewebe aufgebaut.
Wie ist es zu erklären, dass bei einer Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) ganz besonders auch die Herzklappen von der entzündlichen Schädigung befallen sind?
In welche 2 prinzipiellen Formen wird die Endokarditis eingeteilt?
Die Endokarditis wird eingeteilt in:
Eine infektiöse Endokarditis kann prinzipiell durch Bakterien, Viren oder auch durch Pilze verursacht werden. Welche Erreger verursachen denn meist eine infektiöse Endokarditis?
Die infektiöse Endokarditis ist meist eine bakterielle Endokarditis. Meist findet man bei einer bakteriellen Endokarditis als Erreger Staphylokokken oder auch Streptokokken. Zunehmend mehr werden auch multiresistente Keime nachgewiesen.
Was versteht man unter einer Endokarditis lenta?
Die bakterielle Endokarditis ist zumeist ein hochakut verlaufendes
Krankheitsbild.
Warum sollte man bei einem Verdacht auf Endokarditis stets den Patienten nach vorausgegangenen Erkrankungen, wie Mandelentzündung, vereiterten Zähnen, Harnwegsinfekte, Bronchitis oder auch nach Wunden fragen?
Die bakterielle Endokarditis kann u. a. von
Bakterienherden in den Zähnen, Mandeln, Bronchien, Harnwegen ihren
Ausgangspunkt nehmen.
Nun kann man einwenden, eine Bronchitis, eine Mandelentzündung, ein vereiterter Zahn usw. hat nahezu jeder Erwachsene schon durchgemacht. Wieso kommt es dann nicht häufiger zu Endokarditis?
Eine Endokarditis ist besonders dann zu
erwarten, wenn der Blutstrom im Herzen nicht regelhaft verläuft und
es zu Verwirbelungen des Blutes kommt..
Warum kommt es bei einem herzgesunden Patienten nur selten zur Endokarditis bei einer Bronchitis, einem Harnwegsinfekt oder einer vereiterten Tonsille?
Die meisten im Blut zirkulierenden Bakterien werden bei gesunden Menschen bereits im lymphoretikuläre System abgetötet.
Zur Wiederholung: welche Organe bilden das lymphoretikuläre System?
Das lymphoretikuläre System wird im Wesentlichen gebildet aus den Lymphknoten, der Leber und der Milz.
Was versteht man unter Endokarditisprophylaxe?
Unter Prophylaxe versteht man eine Vorbeugung. Eine Endokarditis kann prinzipiell auch nach ärztlichen Eingriffen – zum Beispiel nach Operationen oder Zahnextraktionen – auftreten. Bei Hochrisiko-Patienten für eine Endokarditis führt man daher vor den geplanten ärztlichen Eingriffen eine Behandlung mit Antibiotika durch.
Nennen Sie einige Situationen am Herzen, die ein sehr stark erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Endokarditis haben?
Zu den Hochrisikopatienten für eine
Endokarditis zählen Menschen mit einer künstlichen Herzklappe oder
der Implantation künstlicher Gefäße. Ein klinisches Zeichen einer Endokarditis ist das intermittierende Fieber, dass in ca. 90 % der Fälle einer Endokarditis auftritt.
Was versteht man unter intermittierendem Fieber?
Unter einem intermittierenden Fieber versteht man ein sehr stark schwanken des Fieber. Beim intermittierendem Fieber können am Morgen und im Verlaufe des Tages nahezu normale Temperaturwerte bestehen. Gegen Abend kommt es dann zu einem rasanten Fieberanstieg, der oft mit Schüttelfrost verbunden ist.
Kommt das intermittierende Fieber lediglich bei einer Endokarditis vor?
Nein! Das intermittierende Fieber ist
jedoch ein sehr starker Indikator für eine Endokarditis.
Bei einer Endokarditis findet man häufig auch ganz allgemeine Symptome, wie körperliche Schwäche, Gewichtsverlust und auch Arthralgien. Was versteht man unter dem Fachausdruck Arthralgien?
Arthralgien bedeutet Gelenkschmerzen. Gelenkschmerzen sind ein sehr unspezifisches Symptom, das man bei Arthrosen oder auch bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises genau so findet wie bei schweren Infektionskrankheiten.
Bei einer Endokarditis kann es auch zu Zeichen der Herzinsuffizienz kommen. Welche Symptome erwarten Sie im Zusammenhang mit einer Herzinsuffizienz?
Bei einer sich schnell entwickelnden Herzinsuffizienz – im Zusammenhang mit einer Endokarditis – beobachtet man vermehrte Wassereinlagerungen (Ödeme) aber auch eine Vergrößerung der Leber.
Bei einer Endokarditis kann es zu einem AV-Block kommen. Können Sie dies erklären?
Im fortgeschrittenen Fall der Endokarditis bilden sich im Myokard kleinere Abszesse. Diese Abszesse können das Herz-Reizleitungssystem an ganz unterschiedlichen Stellen blockieren.
Bei einer Endokarditis beobachtet man unter anderem auch eine Splenomegalie. Erklären Sie den Begriff des Splenomegalie und begründen Sie das Zustandekommen des Splenomegalie!
Unter Splenomegalie versteht man eine
Milzvergrößerung.
Sie haben oben gelernt, dass bei einer Endokarditis auch stets die Herzklappen betroffen sind. Welche besondere Komplikation kann an den Herzklappen im Zusammenhang mit einer Endokarditis auftreten?
Bei einer Endokarditis beobachtet man wegen
des Befalls der Herzklappen auch häufig eine mehr oder weniger stark
ausgebildete Schädigung der Herzklappen.
Bei etwa jedem 3. Patienten mit einer Endokarditis kommt es auch zu Petechien an der Haut. Was versteht man unter Petechien und wie kommt das Symptom der Petechien bei einer Endokarditis zu Stande?
Unter Petechien versteht man eine Vielzahl
etwa stecknadelkopfgroße Blutungen aus den Kapillaren in der Haut
oder auch der Schleimhäute.
Zur Diagnostik der infektiösen Endokarditis wird häufig eine Blutkultur entnommen. Was versteht man unter dieser diagnostischen Maßnahme?
Bei einer Blutkultur wird dem Patienten im Fieber Blut entnommen und in einem mikrobiologischen Labor auf Bakterien untersucht. Hierbei kann auch gleichzeitig ein Test vorgenommen werden, auf welche Antibiotika die nachgewiesenen Bakterien besonders empfindlich reagieren.
Wir haben oben bei der Einteilung der Endokarditis gelernt, dass es eine infektiöse Endokarditis (verursacht durch Bakterienviren oder Pilze) gibt. Wie heißt der andere Typ einer Endokarditis?
Im Gegensatz zur infektiösen Endokarditis unterscheidet man eine nicht infektiöse Endokarditis. Meist spricht man bei diesem Endokarditis Typ meist von einer abakteriellen Endokarditis.
Ein Beispiel für eine nicht infektiöse (abakterielle) Endokarditis ist die rheumatische Endokarditis. (Endokarditis rheumatica). Wie entsteht eine Endokarditis rheumatica?
Eine Endokarditis rheumatica ist eine
Komplikation des rheumatischen Fiebers. Dem rheumatischen Fieber
voraus erleidet der Patient eine Infektion mit Beta hämolysierenden
Streptokokken. (Zum Beispiel an den Tonsillen oder im Rachenraum).
Nennen Sie eine Erkrankung aus dem Formenkreis der Kollagenosen, die ebenfalls zu einer bakteriellen Endokarditis führen kann.
Besonders der systemischer Lupus erythematodes kann zu einer bakteriellen Endokarditis führen.
Wie wird eine Endokarditis prinzipiell behandelt?
Bei einer Endokarditis wird man versuchen
die Ursache zum Beispiel durch Abnahme einer Blutkultur zu
ergründen. Im Falle eines Nachweis spezieller Bakterien wird man
entsprechend der Blutkultur antibiotisch behandeln. ___________________________________________________________________________________________________________________ Werbung:
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