Hämophilie: Prüfungsfragen für HeilberufeDie Hämophilie ist sehr häufig Gegenstand von mündlichen aber auch schriftlichen Prüfungen. Wenn Sie die Fragen zur Hämophilie im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:
Was versteht man unter dem Begriff Hämophilie?
Unter dem Sammelbegriff
Hämophilie, werden Krankheiten
verstanden, bei denen die Blutgerinnung gestört ist.
Welches deutsche Wort steht für den Fachausdruck Hämophilie?
Die Hämophilie wird im deutschen Sprachraum als Bluterkrankheit bezeichnet und Patienten als Bluter.
Welche Krankheiten werden unter dem Begriff Hämophilie zusammengefasst?
Der Begriff Hämophilie ist nicht ganz
präzise definiert. Je nach Zusammenhang versteht man unter
Hämophilie im engeren Sinn, die Hämophilie A sowie die Hämophilie B.
Welches deutsche Wort steht für den Fachausdruck Hämophilie?
Die Hämophilie wird im deutschen Sprachraum als Bluterkrankheit bezeichnet und Patienten als Bluter. Am Zustandekommen der Blutgerinnung sind ganz unterschiedliche Gerinnungsfaktoren beteiligt.
Welcher Gerinnungsfaktor findet sich bei einer Hämophilie A in nur geringem Maße im Blut?
Die Hämophilie A entsteht infolge eines
Mangels am Gerinnungsfaktor VIII.
Von einer Hämophilie A und einer Hämophilie B sind nahezu ausschließlich Männer betroffen. Wie ist dies zu erklären?
Sowohl die Hämophilie A als auch die Hämophilie B wird x-chromosomal rezessiv vererbt!
Erläutern Sie den Begriff der x-chromosomal rezessiven Vererbung näher!
Männer haben als Geschlechtschromosomen ein
X und ein Y Chromosom (XY); Frauen haben zwei X Chromosome. (XX).
Wie Sie oben gelernt haben, können Frauen die Hämophilie übertragen, ohne selbst an Hämophilie zu erkranken.
Mit welchem Fachausdruck werden in der Genetik Überträgerinnen einer Krankheit bezeichnet?
Die Überträgerin einer Krankheit nennt man Konduktorin. Prinzipiell können bei einer Hämophilie Blutungen an jeder Körperstelle auftreten.
Blutungen außerhalb von Verletzungen, treten bei einer Hämophilie an welchen Stellen besonders häufig auf?
Im Gelenk,
Mit welchem Fachausdruck wird eine Blutansammlung in einem Gelenk bezeichnet?
Gelenkschwellungen infolge einer Blutung in das Gelenk werden als Hämarthros bezeichnet.
In welches Gelenk kommt es bei einer Hämophilie besonders häufig zu Blutungen?
Was versteht man unter dem Begriff Blutergelenk?
Bei häufigen (rezidivierenden) Einblutungen
in ein Gelenk, kommt es zu schweren Gelenkschäden.
Welche Folgen können spontane Blutungen im Bereich des Mundbodens haben?
Blutungen im Mundboden führen zu Störungen beim Schlucken und im Falle einer massiven Ausprägung der Blutung im Mundboden, kann es auch zu Atembehinderungen kommen!
Bei einem jungen Mann mit Hämophilie, den Sie betreuen, kommt es gehäuft zu Nierenkoliken und Schmerzen, die ganz ähnlich sind wie bei einem Nierenstein. Im Röntgenbild lässt sich jedoch kein Stein erkennen.
Was könnte die Ursache für die Nierenkoliken und Schmerzen im Nierenbereich bei dem jungen Mann sein?
Im Prinzip kann es an jeder Körperstelle
bei einer Hämophilie zu Blutungen kommen. Ein Stein im rechten Harnleiter kann eine Appendizitis vortäuschen. Ein Blutkoagulum im Harnleiter, kann ebenfalls eine Appendizitis vortäuschen.
Durch welche andere Ursache, kann jedoch bei einem Hämophilie Patient noch ein Unterbauchschmerz – auf der rechten wie auf der linken Seite – verursacht werden.
Sie haben oben gelernt, dass es neben
Blutungen in Gelenke und in den Mundboden, bei Hämophilie Patienten
auch häufiger zu Einblutungen in den Muskel kommt. Besonders die Hämophilie A, ist aufgrund des Betroffenseins bedeutsamer Adelsfamilien (Queen Victoria, Zarenfamilie) sehr bekannt. Die Hämophilie A dient auch häufig als Beispiel, um einen x-chromosomalen rezessiven Erbgang zu erklären. Bei einer Inzidenz (Zahl der Neuerkrankungen) von etwa 1 Patienten auf 10.000 Menschen, ist die Hämophilie A jedoch bei weitem nicht die bedeutsamste Form einer Blutgerinnungsstörung.
Welche Gerinnungsstörung hat im medizinischen Alltag die größte Bedeutung?
Die häufigste angeborene Erkrankung mit
erhöhter Blutungsneigung, ist das Willebrand-Jürgens-Syndrom.
Es gibt verschiedene Subtypen des Willebrand-Jürgens-Syndrom. Was ist allen Patienten mit einem Willebrand-Jürgens-Syndrom gemeinsam?
Bei Patienten mit Willebrand-Jürgens-Syndrom fehlt der für die Blutgerinnung wichtige von-Willebrand-Faktor. Die Störung der Blutgerinnung, bei Patienten mit einem Willebrand-Jürgens-Syndrom, wird oft, aus Anlass verlängerten Blutungen nach Operationen oder Zahnextraktionen - und bei Frauen auch wegen einer Menorrhagie - entdeckt.
Was versteht man unter einer Menorrhagie?
Unter Menorrhagie versteht man eine
deutlich verlängerte Dauer der Monatsblutung.
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