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Leukozyten (weiße Blutkörperchen)

Welche Eigenschaft haben alle Leukozyten gemeinsam?

Im Gegensatz zu den kernlosen Erythrozyten und Thrombozyten enthalten alle weißen Blutkörperchen einen Zellkern. Die Leukozyten dienen der Abwehr von Krankheits-Erregern und von fremden Stoffen. Leukozyten sind beteiligt an Entzündungs-Vorgängen.

 Was versteht man unter Diapedese?

In der Blutbahn findet man mit rund 8000 Leukozyten nur knapp 90 % aller weißen Blutkörperchen. Die Blutgefäße werden von den Leukozyten als Transportweg genutzt. Um z. B. Bakterien im Gewebe zu bekämpfen müssen die Leukozyten die Gefäßwände passieren.

Das Durchwandern der Blutgefäße durch die Leukozyten nennt man Diapedese.

In welche drei Gruppen kann man die weißen Blutkörperchen unterteilen?

  • Granulozyten

  • Lymphozyten

  • Monozyten

Die Granulozyten werden nach ihrem Färbe-Verhalten nochmal in 3 Gruppen unterteilt. Wie heißen die drei Formen der Granulozyten?

  • neutrophile Granulozyten

  • basophile Granulozyten

  • eosinophile Granulozyten

In welchem prozentualen Anteil findet man diese einzelnen Gruppen der Leukozyten?

Den höchsten Anteil an den weißen Blutkörperchen haben mit rund 60 % die neutrophilen Granulozyten.

Die Lymphozyten stellen mit rund 31 % die zweitgrößte Gruppe der Leukozyten. Die Monozyten machen rund 4,5 % aus. Die Eosinophilen rund 4 % und die basophilen Granulozyten rund 0,5 %

 

 

 

Welches Blutbild muss man anfordern, um eine Differenzierung der einzelnen Leukozyten zu erhalten.

Man muss ein sogn. großes Blutbild = Differentialblutbild anfordern. Beim kleinen Blutbild erhält man nur die Anzahl der Leukozyten. Nicht jedoch welche einzelnen Zellformen der Leukozyten in welcher Menge vorkommen.

 

Wo werden die Leukozyten gebildet?

Alle drei Grundtypen der Leukozyten werden zunächst im Knochenmark gebildet. Im Knochenmark entsteht aus einer Stammzelle eine der drei Vorläufer-Zellen der der weißen Blutkörperchen: (Myoblast, Lymphoblast, Monoblast)

  • aus den Myoloblasten entstehen die Granulozyten

  • aus den Lymphoblasten die Lymphozyten

  • aus den Monoblasten die Monozyten

 

Welche Aufgabe haben die neutrophilen Granulozyten?

Neutrophile Granulozyten können Bakterien phagozytieren ("auffressen"). Nach der Phagozytose sterben Bakterien die Leukozyten ab. Es entsteht Eiter.

 

 

Was ist gemeint wenn man von T-Lymphozyten bzw. von B-Lymphozyten spricht?

T-LymphozytenDie Lymphozyten entstehen im Knochenmark aus den Lymphoblasten.

Ein Teil der Lymphozyten wandert dann durch die im Brustkorb gelegene Thymusdrüse und erhält dort ihre Funktion ("Prägung") zugewiesen. Diese Form der Lymphozyten nennt man T-Lymphozyten.

Die Abb. zeigt den im Brustkorb gelegenen Thymus. Der Thymus liegt vor (ventral) des Herzens.

Die andere Gruppe der Lymphozyten erhält die Zuweisung ihrer Funktion (Prägung) im Knochenmark.

Nach dem englischen Wort für Knochen (bone) werden diese Lymphozyten als B-Lymphozyten bezeichnet.

Welche Funktion haben die B-Lymphozyten ?

Die B-Lymphozyten sind die Produktionsstätte der Antikörper. Dringt ein Krankheitserreger in den Körper ein, so hat dieser Erreger an seiner Oberfläche bestimmte Rezeptoren (Eiweiße), die für genau diesen Erreger typisch sind. Von den Millionen  B-Lymphozyten passen einige wenige im Sinne eines Schlüssel-Schloss-Prinzips genau auf diesen Erregertyp.

Dieser "passende"  B-Lymphozyt vermehrt sich, reift zur Plasmazelle heran und bildet massenhaft Antikörper gegen den eingedrungen Krankheitserreger.

 

Was versteht man unter einer T-Helferzelle?

Die T-Lymphozyten teilt man nochmals in zwei Gruppen:

  • Die T-Helferzellen

  • Die T-Suppressorzellen

Die wichtigste Aufgabe der T-Helfer-Zellen besteht darin, B-Zellen nach einem Kontakt mit einem Antigen (z.B. einem Virus) zur Antikörperbildung zu aktivieren.

 

Welche Aufgabe haben die Monozyten?

Die Monozyten halten sich nur wenige Tage innerhalb der Blutgefäße auf. Nach ihrer Diapedese wandern sie in verschiedene Gewebe und Organe aus.

Dort machen die Monozyten eine weitere Wandlung durch: Sie reifen zu ortsständigen Makrophagen: Die Makrophage nennt man auch die "großen Fresser". Wie die neutophilen Granulozyten sind sie zur Phagozytose befähigt.

Was versteht man unter Leukozytose?

Von Leukozytose spricht man, wenn die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) über 10.000 / µl steigt

 

Was versteht man unter Leukopenie?

Von Leukopenie spricht man, wenn die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) unter 4.000 / µl sinkt.

 

Was versteht man unter Agranulozytose?

Bei der Agranulozytose sind pro µl Blut nur noch wenige Hundert oder gar keine Granulozyten mehr nachweisbar. Es kommt zu hohem Fieber mit Schüttelfrost. In der Mundhöhle und im Rachen findet man zahlreiche Nekrosen der Schleimhaut. Es besteht hohe Gefährdung infolge Sepsis.

Eine Agranulozytose kann - wenn auch recht selten - infolge einer Allergie auf Medikamente ganz akut entstehen.

 

 

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