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Blutplättchen (Thrombozyten) und Blutgerinnung

Wie viele Thrombozyten findet man beim Gesunden in 1 Mikroliter Blut?

Der Normal-Wert der Blutplättchen beträgt 140.000 - 400.000 Thrombozyten/ µl

Die Thrombozyten sind kernlose Scheiben, die noch kleiner sind als die Erythrozyten.

 

Wo werden die Thrombozyten gebildet?

Im Knochenmark. Die Thrombozyten entstehen aus großen Knochenmarkzellen - den Megakaryozyten.

 

Wie alt werden die Thrombozyten?

Etwa 1 - 2 Wochen. Die Thrombozyten werden dann in Milz und Leber wieder abgebaut.

 

Welche Aufgabe erfüllen die Thrombozyten?

Bei einer Verletzung eines Blutgefäßes lagern sich die Thrombozyten an die Wundränder und bilden einen "Klumpen" aus Thrombozyten. (Thrombozyten-Pfropf). Bei kleineren Wunden kann durch den Thrombozyten-Pfropf die Wunde binnen weniger Minuten verschlossen werden.

 

Was versteht man unter Blutungszeit?

Die Blutungszeit ist die Zeit, die vergeht bis sich die Thrombozyten zusammengeballt haben (Thrombozyten-Aggregation) und der kleine Defekt im Blutgefäß verschlossen ist.

 

 

 

Was bedeutet die Bezeichnung "weißer Thrombus"?

Ein Thrombus, der an einem kleinen Gefäßleck durch Abscheidung der Blutplättchen entstanden ist, nennt man Abscheidungs-Thrombus oder weil er weißlich gefärbt ist auch "weißer Thrombus".

Eine im Blutgefäß entstehende Gerinnsel-Bildung (Thrombose) lagert zusätzlich zu den Thrombozyten auch noch Erythrozyten (rote Blutkörperchen) ein. Auf die Weise entsteht ein roter Thrombus!

 

Was versteht man unter Gerinnungs-Faktoren?

Alle 13 Gerinnungs-Faktoren werden für eine regelhafte Blutstillung benötigt. Die meisten Gerinnungs-Faktoren sind Eiweiße, die in der Leber gebildet werden. (Ausnahme: z. B. Kalzium = Faktor IV.

Die Gerinnungs-Faktoren werden mit römischen Zahlen von I - XIII bezeichnet.

 

Was ist der Gerinnungs-Faktor I

Der Gerinnungs-Faktoren I ist das Fibrinogen. Am Ende der Blutgerinnung wird der (provisorische) Klumpen aus Thrombozyten, die das Gefäßleck abdichtet von einen Netz von Fibrin-Fäden stabilisiert. Dabei wird der Faktor I (Fibrinogen) in Fibrin umgewandelt und durch den Faktor XIII - den Fibrin stabilisierenden Faktor - zu einem stabilen Netzt verwoben.

 

Wie kann man sich vereinfacht die Blutgerinnung vorstellen?

Im Blut wird das Eiweiß Fibrinogen transportiert. Das Fibrinogen (Faktor I) ist in ständiger Bereitschaft zur Blutgerinnung.

Bei Bedarf wird der Gerinnungs-Faktor II - das Prothrombin - aktiviert und zu Thrombin umgewandelt. Das Thrombin wandelt das Fibrinogen in Fibrin um.  (Für die Umwandlung des noch unwirksamen Pro-Thrombins in das aktive Thrombin werden die Gerinnungs-Faktoren V - XII benötigt.

 

Wie wird der Faktor VIII der Blutgerinnung noch genannt?

Hämophilie-A-Faktor.  (Das Fehlen des Faktors XIII führt zur Hämophilie A, der sogn. Bluter-Krankheit)

 

Wie wird der Faktor IX der Blutgerinnung noch genannt?

Hämophilie-B-Faktor oder auch Christmas-Faktor

 

Welches im Blut gelöste chemische Element ist für eine normale Blutgerinnung unerlässlich?

Das Kalzium (Ca). Gemeinsam mit den Gerinnungs-Faktoren V - XII wandelt es die inaktive Vorstufe - das Prothrombin - in das aktive Thrombin um. Das Kalzium nennt man auch den Gerinnungs-Faktor IV.

 

Welches Vitamin ist für die normale Blutgerinnung besonders wichtig?

Das Vitamin K. Die meisten Gerinnungs-Faktoren werden in der Leber produziert. Die ist jedoch nur unter Anwesenheit von Vitamin K möglich. Vitamin K wird als Co-Enzym benötigt, um  in der Leber die Gerinnungs-Faktoren zu synthetisieren. Bei Fehlen oder Mangel an Vitamin K, können diese Faktoren nicht gebildet werden.

Dies ist wichtig zu wissen: Ein häufig zu Vorbeugung von Thrombosen eingesetztes Medikament ist das Marcumar®. Marcumar® (Wirkstoff: Phenprocoumon) ist ein Antagonist des Vitamin K. (d.h. Marcumar® blockiert die Wirkung von Vitamin K und senkt damit die Menge der hergestellten Gerinnungs-Faktoren.

 

Welche Wirkung hat das Heparin?

Für die Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin wird das Thrombin benötigt. Heparin hebt - je nach injizierter Menge - einen Teil der Thrombin-Wirkung auf.

 

Was versteht man im Zusammenhang mit der Blutgerinnung unter Inhibitoren?

Im Blut zirkulieren neben den Gerinnungs-Faktoren auch die Hemmstoffe der Blutgerinnung. Die werden Inhibitoren genannt. Kommt es - z. B. nach einer kleinen Verletzung - zum Anstoßen der Blutgerinnung, so sorgen die Inhibitoren der Blutgerinnung dafür, das diese wirklich nur an der verletzten Stelle abläuft und nicht unkontrolliert irgendwo zusätzlich auch noch in den Blutgefäßen.

 

Welche wichtigen Inhibitoren der Blutgerinnung kennen Sie?

Anti-Thrombin III (AT III) sowie die Protein C und Protein S.

Besteht ein Mangel an einem der Inhibitoren - z. B. AT III - so kommt es gehäuft zu Entwicklung von Thrombosen. So muss bei Thrombosen junger Menschen ohne vorausgegangene Immobilisierung stets an die Möglichkeit eines AT III Mangels gedacht werden.

 

 

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