Cushing-Syndrom: Prüfungsfragen für HeilberufeDas Cushing-Syndrom ist sehr häufig Gegenstand von mündlichen aber auch schriftlichen Prüfungen. die sinnvolle Bearbeitung dieser Seite setzt Grundkenntnisse der Nebenniere und der Hypophyse voraus. Wenn Sie die Fragen zum Cushing-Syndrom im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:
Was versteht man unter einem Cushing-Syndrom?
Ein Cushing-Syndrom ist gekennzeichnet durch
einen erhöhten Spiegel des Hormon Cortisol im Blut und die hierdurch
bedingten sekundären körperlichen Folgen.
Welcher auffallenden Krankheitserscheinungen kann man bei einem Patienten mit Cushing-Syndrom sofort feststellen?
Beim Cushing-Syndrom ist sehr auffallend –
bereits bei einer ersten äußeren Betrachtung des Patienten – die
Stammfettsucht, das Vollmondgesicht, der Büffelnacken und die nur
schwächlich ausgebildeten Extremitäten.
Mit welchem anderen Krankheitsbild kann aufgrund der Stammfettsucht das Cushing-Syndrom leicht verwechselt werden?
Mit dem metabolischen Syndrom, dessen auffallendstes Merkmal ebenfalls die Stammfettsucht ist.
Wodurch wird das Cushing-Syndrom am häufigsten verursacht?
Am häufigsten entsteht das Cushing-Syndrom durch Einnahme von Medikamenten, die Cortison enthalten. Hinweis:
Ist die Bezeichnung Morbus Cushing und Cushing-Syndrom im genau gleichen Sinn zu verwenden?
Nein! Im strengen Sinne des Wortes bedeutet
Morbus Cushing eine Erkrankung, die durch eine verstärkte Produktion
von ACTH in der Hypophyse verursacht
wird.
Begründen Sie, warum eine vermehrte Produktion von ACTH zu einem erhöhten Cortisolspiegel im Blut führt!
Das ACTH steht für Adrenocorticotropin oder
auch Adrenocorticotropes Hormon. Es wird im Hypophysenvorderlappen
gebildet und stimuliert in der Nebenniere die Bildung besonders der
Glucocorticoide.
Begründen Sie, warum Patienten einem Cushing-Syndrom häufig unter vermehrtem Durst und häufigem Wasserlassen (Polyurie) leiden?
Vermehrter Durst und häufiges Wasserlassen sind typische
Symptome eines unentdeckten bzw. schlecht eingestellten
Diabetes mellitus.
Warum sollte bei jedem Patienten mit Verdacht auf ein Cushing-Syndrom eine Messung des Blutdrucks erfolgen?
Patienten mit einem erhöhten Cortisol-Spiegel (Cushing-Syndrom) leiden gehäuft an einem Hypertonus.
Erklären Sie warum es beim Cushing-Syndrom zu schwächlich ausgebildeten Extremitäten; aber gleichzeitig auch zur Stammfettsucht kommt.
Dieser äußerlich auffallende Aspekt –
Stammfettsucht bei schwächlich ausgebildeten Extremitäten – erklärt
sich aus der Wirkung des Cortisols. Wir haben bereits gelernt, dass es beim Cushing-Syndrom zu einer Stammfettsucht, einem Vollmondgesicht, einem Büffelnacken und zu schwächlich ausgebildeten Extremitäten kommt.
Wenn Sie das Abdomen bei einem Patienten mit Verdacht auf Cushing-Syndrom betrachten, so stellen Sie meist auch noch eine weitere Veränderung fest. Welche?
Im Bereich des Abdomens finden man
beim Cushing-Syndrom meist auch noch rötliche
Dehnungsstreifen (Striae).
Erklären Sie, warum es bei einer Frau im Rahmen eines Cushing-Syndrom auch häufig zu Menstruationsstörungen sowie zu einer Vermännlichung (Virilisierung) beim Haarwuchs (Bartwuchs, veränderte Schambehaarung) kommen kann!
Beim Cushing-Syndrom sind oft nicht nur die
Glukokortikoide (Cortisol) erhöht.
Beim Cushing-Syndrom unterscheidet man ein exogenen Cushing-Syndrom von einem endogenen Cushing-Syndrom. Versuchen Sie diese beiden Begriffe zu erklären?
Bei dem (häufigen) exogenen
Cushing-Syndrom entsteht das Krankheitsbild von außen
(exogen) durch erhöhte Gabe von cortisonhaltigen
Medikamenten.
Weiter oben haben wir bereits eine Ursache für eine endogene gesteigerte Cortisonproduktion kennengelernt. Es war die gesteigerte Produktion von ACTH infolge eines Hypophysentumors (Morbus Cushing). Eine weitere endogene Ursache für ein Cushing-Syndrom ist das Adrenale Cushing-Syndrom.
Vermögen Sie zu erklären, was mit dem Begriff Adrenales Cushing-Syndrom gemeint ist?
Beim Adrenalen Cushing-Syndrom liegt die
Ursache für die gesteigerte Cortisolproduktion direkt in der
Nebenniere. Die Nebenniere wird in der Anatomie als Glandula
adrenalis oder Glandula suprarenalis bezeichnet.
Eklären Sie, warum es bei Patienten mit einem Cushing-Syndrom häufiger zu Frakturen kommt
Infolge des erhöhten Cortisolspiegels kommt es u. a. zur Osteoporose. Die verminderte Härte des Knochens führt bei Stürzen oder auch schon bei starken Belastungen zu (pathologischen) Frakturen.
Versuchen Sie durch Überlegung, eine weitere endogene Ursache des Cushing-Syndrom, die nicht in der Nebenniere und auch nicht direkt in der Hypophyse gelegen ist, zu erschließen!
Um diese Ursache zu erschließen, ist es
erforderlich den gesamten Regelkreis der Cortisolproduktion zu
kennen. Sie haben im Kapitel Hypophyse (fortgeschritten) gelernt,
dass der Hypothalamus die oberste Schaltzentrale im
Hormonstoffwechsel ist. Neben den genannten endogenen Ursachen – Tumor im Hypothalamus, Tumor in der Hypophyse, Tumor in der Nebennierenrinde – gibt es jedoch noch einen weiteren körpereigenen Grund für eine verstärkte ACTH Produktion. Einen solchen Grund kann man – wenn man es nicht weiß – nicht ohne weiteres erschließen.
Daher hier zunächst ein Hinweis. Diese Ursache entsteht im Rahmen eines paraneoplastischen Syndroms. Was ist ein paraneoplastisches Syndrom?
Unter einem paraneoplastischen Syndrom
versteht man Begleitsymptome einer malignen Tumorerkrankung, die
nicht primär durch den Tumor selbst entstehen.
Welcher Tumor produziert gelegentlich im Rahmen eines paraneoplastischen Syndroms ACTH?
Das (kleinzelligen) Bronchialkarzinom
(bösartiger Lungentumor) ist ein recht häufiger Tumor. Sie haben oben gelernt, dass Patienten mit einem Cushing-Syndrom und einem metabolischen Syndrom sehr ähnlich aussehen. Zum Beispiel die Stammfettsucht. Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen metabolischen Syndrom und Cushing-Syndrom sind der Hypertonus sowie auch der - zumindest der unterschwellige - Diabetes mellitus.
Mit welchem Test wird zwischen einem metabolischen Syndrom und einem Cushing-Syndrom differenziert?
Mit dem Dexamethason Test. (Dexamethason ist ein Cortisonpräparat).
Was wird prinzipiell beim Dexamethason-Test gemacht.
Beim Dexamethason Test nimmt der Patient
gegen Mitternacht 2 mg des Kortisons Dexamethason ein. Das
eingenommene Dexamethason gelangt ins Blut und wird vom Hypothalamus
registriert.
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