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Phäochromocytom: Prüfungsfragen für Heilberufe

Das Phäochromocytom ist sehr häufig Gegenstand von mündlichen aber auch schriftlichen Prüfungen.

Wenn Sie die Fragen zum Phäochromocytom im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:

 

was ist ein Phäochromozytom?

Ein Phäochromozytom ist ein Tumor, der Katecholamine produziert.

 

Was sind Katecholamine?

Unter dem Begriff Katecholamine werden die Hormone Adrenalin und Noradrenalin zusammengefasst. 

 

Wo ist das Phäochromozytom lokalisiert?

Etwa 90 % aller Phäochromozytome findet man im Nebennierenmark einer der beiden Nebenniere.
In einzelnen Fällen können Phäochromozytome auch an anderen Stellen des Sympathikus (Grenzstrang) vorkommen.
Einige Patienten haben Phäochromozytome an mehreren Stellen.

 

 

 

Ist das Phäochromozytom ein benigner oder maligner Tumor?

  • Ca. 90 % der Phäochromozytome sind gutartige Tumore.   

  • Ca. 10 % der Phäochromzytomen sind bösartig. (maligne)

 

Welches leicht feststellbare Leitsymptom führt meist auf die Spur des Phäochromozytoms? 

Das Leitsymptom des Phäochromozytoms ist der Hypertonus, der entweder konstant oder auch anfallsweise in Form von hypertensiven Krisen auftreten kann.

 Zur Erinnerung:
die ganz überwiegende Zahl der an einem Hypertonus (erhöhter Blutdruck) leidenden Menschen, hat eine sogenannte essentielle Form des Hypertonus. Bei jedem erst diagnostizierten Hypertonus ist jedoch die weitere Ursachensuche (renale Ursachen, endokrine Ursachen) zwingend geboten.
Dabei muss unter vielem anderen auch das Phäochromozytom als Ursache in Betracht gezogen werden.  

 

Erklären Sie, warum es bei einem Phäochromozytom häufig zur Hypertonie kommt!  

 Sie haben oben gelernt, dass das Phäochromozytom ein Tumor ist, der Katecholamine (meist Adrenalin und Noradrenalin) produziert. Adrenalin und Noradrenalin wirken am Herzen Blutdruck steigernd und Herzfrequenz steigernd.

Sie haben oben gelernt, dass es bei einem Phäochromozytom auch zu einer hypertensiven Krise kommen kann.

 

Was versteht man unter einer hypertensiven Krise?

Eine hypertensive Krise ist ein anfallsartig auftretender hoher Blutdruck, der meist größer als 230/120 mmHg ist.  (Dies ist eine Notarztindikation!)

 

Erklären Sie, wie es im Zusammenhang mit einem Phäochromozytom zu Herzrhythmusstörungen und zur Angina pectoris kommen kann.

Das Phäochromozytom produziert Adrenalin und Noradrenalin ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Bedarf des Körpers. (Maligne Phäochromozytome produzieren auch noch zusätzlich noch Dopamin). Durch die Katecholamine – Adrenalin und Noradrenalin – kommt es am Herzen zu einer verstärkten Stimulation mit Steigerung der Herzfrequenz.
Dies kann auch zusätzlich zu Herzrhythmusstörungen führen. Bei einer unterschwelligen Mangeldurchblutung der Herzkranzgefäße, kommt es unter der schnellen Herzfrequenz und der gesteigerten Kontraktion der Herzmuskulatur, zu einer Mangeldurchblutung mit Schmerzen im Sinne einer Angina pectoris.
Außerdem wirkt Adrenalin gefäßverengend.

 

Erklären Sie, wie es im Zusammenhang mit einem Phäochromozytom auch zu Schweißausbrüchen, Unruhe und zum Zittern (Tremor) kommen kann!

Die Hormone Adrenalin und Noradrenalin darf man sich in ihre Wirkungen als Stresshormone vorstellen.
Die Symptome Schweißausbruch, Unruhe und Zittern sind typische Stresssymptome.

 

Begründen Sie, warum ein Phäochromozytom zu einer ungewollten Gewichtsabnahme führen kann.

  • Die Katecholamine führen zu einem massiven Abbau der Glykogenreserven im Körper. Im Blut macht sich dies als eine Hyperglykämie bemerkbar.

  • Der Stoffwechsel insgesamt wird durch die Katecholamine erheblich beschleunigt und führt damit zur Gewichtsabnahme.

 

Welchen Befund erwarten Sie bei einem Phäochromozytom im 24 Stunden-Sammelurin?  

Beim Phäochromozytom kommt es zur verstärkten Bildung von Adrenalin und Noradrenalin.
Diese Hormone (und ihre Abbauprodukte) werden verstärkt durch die Nieren in den Urin ausgeschieden und können dort nachgewiesen werden.

 

Auf welche Weise kann ein Phäochromozytom genau lokalisiert werden?

Mithilfe einer Computertomografie kann die bei einem Phäochromocytom vergrößerte Nebenniere nachgewiesen werden.

Mithilfe eines Szintigramm kann nach mehreren Tumorherden im Thorax oder im Abdomen gesucht werden.

 

Wie wird ein Phäochromozytom behandelt?

Ein Phäochromozytom wird operativ entfernt. (der hormonproduzierende Tumor wird entfernt)

 

Vor der operativen Entfernung eines Phäochromozytoms wird eine Behandlung mit Alpha-Rezeptorenblocker durchgeführt, um den Blutdruck zu senken. Erklären Sie die Sinnhaftigkeit der Gabe von Alpha Rezeptorenblockler!

Die letzte Frage ist sicherlich nicht einfach; wird aber immer wieder gestellt:
man muss wissen, dass es bei der Operation durch nicht vermeidbaren Druck auf die Nebenniere durch den Operateur, es zu einer massiven Ausschüttung von Katecholaminen (Adrenalin und Noradrenalin) kommt.
Dies würde unter der Operation zu einer exzessiven Blutdrucksteigerung führen und den Patienten erheblich gefährden. Die Gabe von Alpha Rezeptorenblockler beugt diesem Effekt vor:
Alpha Rezeptorenblockler sind Medikamente, die Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin aufheben. Alpha Rezeptorenblockler blockieren die Rezeptoren von Adrenalin und Noradrenalin.

Alpha Rezeptorenblockler werden therapeutisch auch außerhalb der Behandlung eines Phäochromozytoms zur Senkung erhöhten Blutdrucks eingesetzt.

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