Knochenbrüche für Heilberufe:Grundlagen der Frakturen-Lehre Was versteht man unter einer Fraktur? Eine Fraktur (Knochenbruch) ist eine Kontinuitäts-Trennung im Knochen. Praktisch kann jeder Knochen im menschlichen Körper frakturieren. Als Beispiel für eine Vielzahl von möglichen Frakturen zeigt die Abb. einen Bruch am 2. und 3. Mittelhandknochen Welche Fraktur-Typen kann man in Hinblick auf die Entstehung einer Fraktur unterscheiden?
Was ist der Unterschied zwischen einer traumatisch bedingten Fraktur und einer pathologischen Fraktur? Eine traumatische Fraktur entsteht als Folge einer heftigen Gewalteinwirkung auf den Knochen. (In grober Näherung kann man sagen, die starke Gewalteinwirkung würde in vergleichbarer Situation bei jedem Menschen zum Knochenbruch führen) Bei einer pathologischen Fraktur ist die auf den Knochen einwirkende Gewalt relativ gering. Bei einem vorgeschädigtem Knochen reicht die jedoch aus, um zu einer Kontinuitäts-Trennung des Knochens zu führen. Die Röntgen-Aufnahme der Hand zeigt hier einen aufgetriebenen V. Mittelhandknochen. Im Bereich der roten Pfeile ist die eigentliche Knochen durch einen Knochen-Tumor (hier Enchondrom) zersetzt worden. In dieser Situation können alltägliche Belastungen - z. B. ein kräftiger Händedruck - zu Zerbrechen des Knochens führen. Ein weiteres Beispiel für einen pathologischen Knochenbruch sind sogn. Ermüdungsbrüche. Ermüdungsbrüche (Ermüdungs-Frakturen) entstehen, wenn ein Knochen eine ungewohnte langdauernde Belastung zu ertragen hat. Ein typisches Beispiel für einen Ermüdungsbruch sind Frakturen am Fuß von Rekruten, die erstmalig lange Märsche mit Gepäck absolvieren müssen. Was ist der Unterschied zwischen einer offenen und einer geschlossenen Fraktur? Bei einer offenen Fraktur besteht eine Verbindung zwischen Fraktur und Außenwelt. (Der Weichteilmantel um die Fraktur ist zerstört). Bei einem offenen Knochenbruch besteht die große Gefahr, dass Bakterien von der Haut in den Knochenbruch eindringen und dort im Knochen zu einer Infektion (Osteomyelitis) führen. Die Abb. zeigt einen offenen Knochenbruch.
Gleichgültig wie groß die äußerlich sichtbare offene Verletzung ist,
für die winzigen Bakterien, die auf unserer Haut leben sind auch
solche Öffnungen "Scheunentore" in Richtung Knochen. . Was ist eine dislozierte Fraktur? Bei einer dislozierten (verschobenen) Fraktur sind die Bruchstücke von einander abgewichen. Die Abb. zeigt eine dislozierte Fraktur am Zeigefinger-Grundglied.
Was versteht man unter einer Grünholz-Fraktur? Die Grünholz-Fraktur ist eine im Kindesalter vorkommende Fraktur. Bei der Grünholzfraktur sind die Knochenrinde (Kompakta) und Spongiosa frakturiert. Das außen um den Knochen gelegene Periost (Knochenhaut) ist jedoch in seiner Kontinuität nicht durchtrennt. (Der Name Grünholz-Fraktur soll an einen grünen jungen Ast erinnern, der - wenn man ihn bricht - zwar im Holz bricht aber in der äußeren Hülle intakt bleibt.) Die Abb. zeigt eine Grünholzfraktur bei einem Kind an Speiche und Elle. Die roten Pfeil markieren die Frakturzonen. Die grünen Pfeile machen die im Röntgenbild gut sichtbaren Wachstumsfugen von Speiche und Elle deutlich.
Was sind sichere und was sind unsichere
Fraktur-Zeichen? unsichere Frakturzeichen sind:
sichere Frakturzeichen sind:
Wie nennt man die geschlossen oder operativ durchgeführte Einrichtung des Bruches Reposition (die Reposition ist der erste Teil der Frakturbehandlung, Bei der Reposition wird entweder durch die Haut oder mittels Operation der Knochenbruch in seine natürliche (anatomisch korrekte) Position gebracht.
Was versteht man unter einer Osteosynthese? Nach der Reposition (Einrichtung des Bruches) muss die Fraktur auch in der korrekten Stellung noch fixiert werden. Dies kann z. B. durch eine Gips-Behandlung erfolgen. Erfolgt die Stabilisierung der Fraktur durch Drähte, Schrauben, Nägel oder Platten im Rahmen eines operativen Eingriffes, so spricht man von Osteosynthese. (Den Begriff Osteosynthese kann man auch als operative Knochenbruch-Therapie mittels Drähten, Schrauben Platten oder Nägel definieren) Die Abb. zeigt die Osteosynthese einer Fraktur am Schenkelhals mittels Schrauben.
Was versteht man unter einer Pseudarthrose? Manchmal heilt eine Fraktur nicht aus. Die Frakturenden bewegen sich dann gegeneinander. Es entsteht ein Falschgelenk. Dieses "Falschgelenk" nennt man in der Medizin Pseudartrhose.
Was bedeutet im Zusammenhang mit der Behandlung einer Fraktur der Begriff "Retention"? Die konservative und auch die operative Fraktur-Therapie beruht auf 2 Säulen:
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