Der Kaliumhaushalt: Prüfungsfragen für HeilberufeStörungen des Kaliums im Blutplasma sind sehr häufig Gegenstand von mündlichen aber auch schriftlichen Prüfungen. Wenn Sie die Fragen zum Kaliumimhaushalt im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:
Sie lesen in einem Buch, das Störungen im Kaliumhaushalt zu den häufigsten Elektrolytstörungen zählen. Erläutern Sie in diesem Zusammenhang den Begriff Elektrolyte!
Unter Elektrolyten versteht man in der
Medizin chemische Substanzen, die im Blut oder in den Geweben
(Zellen) als positiv oder negativ geladene Teilchen vorkommen.
Das Kalium ist kein Spurenelement! Es kommt im Organismus in recht großer Menge vor und man bezeichnet es daher als sogenanntes Mengenelement. Dabei findet man Kalium sowohl im Blut als auch in den Zellen. Wo findet man das meiste Kalium?
Das meiste Kalium findet man in den Zellen.
Aus praktischen Gründen wird bei Verdacht auf Störungen des Kaliumhaushalts der Gehalt an Kalium im Blut bestimmt. Wegen der Bedeutung des Kaliums für zahlreiche Stoffwechselprozesse, sollte man die Schwankungsbreite des Ions Kalium im Blut kennen. In welchen Bereichen schwankt beim gesunden Erwachsenen die Kaliumkonzentration?
Im Blutplasma hat das Kalium eine
Konzentration zwischen 3,5 bis etwa 5,0 mmol/l.
Nennen Sie mindestens eine ganz entscheidende Funktion im Stoffwechsel, an der das Kalium ganz wesentlich beteiligt ist!
Wie gelangt das Kalium in unseren Körper?
Mit unserer Nahrung nehmen wir täglich mehrere Gramm Kalium zu uns.
Um den Kaliumgehalt im Blutplasma aufrechtzuerhalten, muss in etwa die gleiche Menge Kalium, die mit der Nahrung aufgenommen wird, auch wieder ausgeschieden werden. Wie erfolgt die Ausscheidung des Kaliums?
Etwa 90 % des aufgenommenen Kaliums wird
über die Niere ausgeschieden.
Wir haben bereits gelernt, dass die Kaliumkonzentration im Blutplasma zwischen 3,5 mmol/l und 5,0 mmol/l schwankt. Mit welchem Fachausdruck wird eine Verminderung der Kaliumkonzentration im Blutplasma unter 3,5 mmol/l bezeichnet?
Hypokaliämie
Was versteht man hingegen unter einer Hyperkaliämie?
Bei einer Hyperkaliämie ist die Kaliumkonzentration beim Erwachsenen auf über 5,0 mmol/l erhöht.
Ihre Patientin Frau K. (58 Jahre) berichtet, dass sie seit Monaten sich immer häufiger schwach und schlapp fühle. Begründen Sie aus Ihrem bisherigen Wissen zur Physiologie des Kaliums, warum sie bei dieser Beschwerdeschilderung (Gefühl der Schwäche), unter anderem auch an einen Kaliummangel denken sollten!
Eine Hypokaliämie führt zu einer
verminderten Erregbarkeit der Muskulatur. Diese verminderte
Erregbarkeit der Muskulatur empfinden die Betroffenen als eine
Schwäche.
Welche Frage an die Patientin sollten Sie bei Verdacht auf einen Kaliummangel niemals vergessen?
Eine der häufigen Gründe für einen Kaliummangel (Hypokaliämie) ist die Diarrhö (Durchfall) und / oder das Erbrechen. Begründen Sie dies aus ihrer bisherigen Kenntnis der Physiologie des Kaliums.
Kalium wird täglich mit der Nahrung aufgenommen. (Mehrere Gramm pro Tag). Bei Durchfall und / oder Erbrechen wird zu wenig Kalium aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert und es entsteht im Blutplasma ein Kaliummangel.
Bei der oben skizzierten Patientin Frau K (58 Jahre) sollten Sie bei Verdacht auf einen Kaliummangel auch ein EKG durchführen! Begründen Sie dies!
Ein Kaliummangel kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Vor allem ventrikuläre und supraventrikuläre Arrhythmien sind bei einem Kaliummangel zu erwarten.
Im Zusammenhang mit Herzrhythmusstörungen bei Hypokaliämie, sollten Sie stets auch nach der Einnahme einer bestimmten Medikamentengruppe fragen! Welche Medikamentengruppe ist gemeint?
Bei einem Kaliummangel sollten Sie stets
auch nach der Einnahme von Digitalispräparaten, den sogenannten
Herzglykosiden fragen.
Im Zusammenhang mit der Ursachenforschung eines Kaliummangels sollten Sie eine Frage niemals vergessen. Welche Frage ist das?
Nehmen Sie Abführmittel ein? Wir haben bisher gelernt, dass wir bei einer unerklärbaren Schwäche und Müdigkeit an einen Kaliummangel denken sollten. Wir sollten aber auch bei einer Schwäche und Müdigkeit an eine recht häufige hormonelle Störung denken. Welche hormonelle Störung ist gemeint?
Die Unterfunktion der Schilddrüse ( Hypothyreose ).
Neben den bereits gelernten Laxanzien (Abführmittel) kann auch noch eine andere Medikamentenklasse zu einer Hypokaliämie führen. Welche Medikamentenklasse ist hier gemeint? (Hinweis: denken Sie daran, dass die Kaliumausscheidung im Wesentlichen (zu 90 %) über die Nieren erfolgt!)
Medikamente, die die Urinausscheidung über
die Niere fördern, können ursächlich für eine Hypokaliämie sein.
Sie beobachten bei einer Patientin mit bekannter Anorexia nervosa einen Kaliummangel. Begründen Sie das Zustandekommen des Kaliummangels bei diesem Krankheitsbild.
Bei der Anorexia nervosa besteht eine
Essstörung. Zum einen wird hierdurch häufig grenzwertig wenig Kalium
aufgenommen.
Erklären Sie aus ihrer Kenntnis des Hormonsystems, warum eine Überproduktion von Aldosteron (Hyperaldosteronismus) zu einer Verminderung des Kaliums im Blut führt!
Das Aldosteron (Mineralokortikoid) steuert
den Flüssigkeitshaushalt und somit auch den Blutdruck des Körpers. (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System).
Einen leichten Kaliummangel im Blutplasma kann man therapeutisch mittels der Ernährung ausgleichen. Nennen Sie einige Nahrungsmittel, die recht viel Kalium enthalten.
Viel Kalium enthalten die Lebensmittel:
Bananen, Nüsse, Spinat und Vollkornbrot.
Unter welchen Bedingungen kommt es gehäuft zur Hyperkaliämie?
Die häufigste Ursache einer Hyperkaliämie ist eine Verringerung der Kaliumausscheidung durch die Nieren. Dies kommt im Zusammenhang mit einer Niereninsuffizienz vor.
Nennen Sie eine Ursache für eine verminderte Kaliumausscheidung durch die Nieren, deren tiefere Ursache in der Nebenniere liegt!
Beim
Morbus Addison – der Insuffizienz der Nebennierenrinde – wird zu
wenig Aldosteron gebildet. Werbung: Probleme mit den anatomischen und physiologischen Grundlagen? Unsere Hörbuch CD zur Anatomie kann Abhilfe schaffen. Bestellen der Anatomie-CD über Amazon:
Nennen Sie eine Ursache für eine verminderte Kaliumausscheidung durch die Nieren, deren tiefere Ursache in der Nebenniere liegt!
Beim Morbus Addison – der Insuffizienz der
Nebennierenrinde – wird zu wenig Aldosteron gebildet.
Warum ist es notwendig, recht bald eine Hyperkaliämie zu erkennen und zu behandeln?
Die Gefahr der Hyperkaliämie besteht in der
Entwicklung von Herzrhythmusstörungen.
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