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Morbus Bechterew für Heilberufe

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Was ist ein Morbus Bechterew?

Der Morbus Bechterew ist eine chronisch verlaufende entzündlich-rheumatische Erkrankung, die sich vor allem an der Wirbelsäule einschließlich der Ilio-Sakralgelenke manifestiert.

 

Welche anderen Fachausdrücke werden noch für den Morbus Bechterew verwendet?

Ankylosierende Spondylitis oder auch Spondylitis ankylopoetica.
Der Name Morbus Bechterew leitet sich von einem russischen Neurologen ab, der die Erkrankung im vergangenen Jahrhundert umfassend beschrieben  hat.

 

 

 

Welche Altersgruppe wird von einem Morbus Bechterew häufig betroffen?

Der Morbus Bechterew manifestiert sich meistens zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr.
Bei Frauen verlaufen die Symptome des Morbus Bechterew meist milder. Die Diagnose wird daher bei Frauen seltener gestellt als bei Männern. In älteren Lehrbüchern wird daher oft von einer Häufung des Morbus Bechterew in der männlichen Bevölkerung gesprochen.

 

Was ist das Leitsymptom des Morbus Bechterew?

  • Das Leitsymptom des Morbus Bechterew ist ein tief im Rücken empfundener Schmerz, der sich in den frühen Morgenstunden verschlechtert. Nach Bewegung bessert sich der Rückenschmerz.

  • Patienten mit einem Morbus Bechterew berichten daher, dass sie oft in den frühen Morgenstunden schmerzbedingt aus dem Bett aufstehen müssen, um sich zu bewegen.

 

Häufig stellt die Sakroiliitis eine der ersten Veränderungen beim Morbus Bechterew dar. Was versteht man unter dem Fachausdruck Sakroiliitis?

Die Sakroiliitis ist eine Entzündung des Kreuzbein-Darmbeingelenks.

 

Worin besteht die langfristige Gefahr bei einem unbehandelten Morbus Bechterew?

Im fortgeschrittenen Fall eines Morbus Bechterew kommt es zur Versteifung (Ankylose) an der Wirbelsäule.
Ein klassisches Bild eines fortgeschrittenen Morbus Bechterew ist ein Patient, mit nach vorne gebeugtem Kopf, Hals und Brustkorb. Man spricht auch von der so genannten Begrüßungshaltung.

 Welche Veränderungen können am Auge bei einem Morbus Bechterew auftreten?

Eine Entzündung der Regenbogenhaut und die Entzündung des Ziliarkörpers sind bei etwa jedem 5. Bechterew-Patienten zu beobachten.
Man nennt diese Erkrankung des Auges auch Iridozyklitis.

 

 

Beim Morbus Bechterew kommt es auch häufig zu entzündlichen Veränderungen der Sehnenansätze. An welcher Körperstelle tritt beim Morbus Bechterew eine Entzündung der Sehnenansätze besonders häufig auf?

Beim Morbus Bechterew beobachtet man besonders häufig Entzündungen der Sehnenansätze im Bereich der Achillessehne am Fersenbein, wie auch im Bereich der Plantarfascie des Fußes.
Sie sollten sich daher merken: bei jedem Patienten mit Fersenschmerzen, mit Schmerzen unter der Fußsohle und oder mit Schwellungen an der Achillessehne, sollte man auch an einen Morbus Bechterew denken.

 

Was versteht man im Zusammenhang mit dem Morbus Bechterew unter dem Forestier-Zeichen?

Das Forestier Zeichen prüft man am besten, indem man den Patienten bittet sich mit dem Rücken dicht an eine Wand zu lehnen. Patienten mit einem – schon etwas länger bestehenden Morbus Bechterew – können den Hinterkopf dabei nicht an die Wand anlehnen.

 

Welche anderen Veränderungen – neben der Entzündung der Regenbogenhaut des Auges und der Entzündung der Sehnenansätze – kann man beim Morbus Bechterew noch außerhalb der Wirbelsäule häufig finden?

Bei etwa jedem 5. Patienten mit einem Morbus Bechterew kommt es auch zur Entzündung (Arthritis) von anderen Gelenken. Sind hier bei weniger Gelenke betroffen, so spricht man von einer Oligo-Arthritis.

 

Welcher Laborwert ist bei einem Morbus Bechterew im typischen Fall positiv?

In 90 % aller Fälle eines Morbus Bechterew kann man im Labor das HLA-B27 als positiv nachweisen.
Ein Patient mit einem positiven HLA-B27 muss jedoch umgekehrt nicht an einem Morbus Bechterew leiden. Ca. 9 % der Bevölkerung in Deutschland haben einen HLA-B27 positiven Blutwert.

 

Erwarten Sie bei einem Morbus Bechterew einen positiven Rheumafaktor?

Nein! Beim Morbus Bechterew ist – im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis – der Rheumafaktor meist negativ.

 

Wie verhalten sich bei einem Morbus Bechterew die BSG und das CRP?

Beim Morbus Bechterew sind die Entzündungsparameter BSG und CRP meist deutlich erhöht.  

 

 

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