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rheumatoide Arthritis II

Wenn Sie die speziellen Fragen zur rheumatoiden Arthritis II im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:

 

Welche Laborwerte dienen der Unterscheidung zwischen einer (degenerativen) Arthrose und einer (entzündlichen) rheumatoiden Arthritis?

Bei einer Arthrose sind die Entzündungswerte – wie C-reaktives Protein (CRP) und die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (BSG) meist unauffällig. (Zumindest solange ich keine Infektionskrankheit besteht).
Bei einer rheumatoiden Arthritis sind die genannten Entzündungswerte – C reaktives Protein (CRP) und BSG meist erhöht. (Im Anfangsstadium der rheumatoiden Arthritis müssen diese Laborwerte jedoch noch nicht erhöht sein).

 

Was ist gemeint, wenn man sagt, ein Patient habe eine seropositive rheumatoide Arthritis?

II

Im Falle einer seropositive rheumatoiden Arthritis lässt sich im Blut der so genannte Rheumafaktor nachweisen.
Spricht man von seronegativer rheumatoide Arthritis, so lässt sich der Rheumafaktor nicht nachweisen.

 

 

 

Was ist der Rheumafaktor?

Beim Rheumafaktor handelt es sich um eine Eiweißsubstanz – einen Auto-Antikörper – der gegen körpereigene Immunglobuline der Klasse G gerichtet ist.

 

Ist der Nachweis eines Rheumafaktors im Blut eines Patienten ein Beweis für eine rheumatoide Arthritis?

  • Nein!  Nur bei etwa 3/4 aller Patienten mit rheumatoide Arthritis lässt sich der Rheumafaktor nachweisen. (Also nur rund 3/4 aller Rheumapatienten sind seropositiv).

  • Ein positiver Rheumafaktor wird aber bei Patienten nachgewiesen, die nicht an einer rheumatoiden Arthritis leiden: zum Beispiel bei Rauchern, älteren Menschen und besonders auch bei Menschen mit einer Hepatitis.
    Auch wenn der Rheumafaktor kein Beweis für eine rheumatoide Arthritis darstellt, so ist der Rheumafaktor ein Mosaikstein bei der Diagnose einer rheumatoiden Arthritis. In einer modernen Diagnostik der rheumatoiden Arthritis kommen jedoch den CCP-Antikörpern eine weitaus größere Bedeutung zu, da diese Antikörper auch schon in den frühen Erkrankungsstadien der rheumatoiden Arthritis nachweisbar sind und die CCP-Antikörper nur sehr selten bei anderen Erkrankungen vorkommen.

 

Nennen Sie – neben dem Gelenkbefall – einen weiteren Befall des Binde- und Stützgewebes durch die rheumatoide Arthritis!

Neben dem Befall der Gelenke können im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis auch sehr häufig die Sehnenscheiden sowie die Schleimbeutel betroffen sein.

Bei Betroffen sein der Sehnenscheiden – besonders an der Hand – kann es zu Rupturen (zum Zerreißen) von Strecksehnen oder von Beugesehnen kommen.
Synovialitis der Strecksehnen
Die obige Abb. zeigt das Op-Foto eines schweren rheumatischen Befalls der über das Handgelenk verlaufenden Strecksehnen.

 

Was versteht man bei einer rheumatoiden Arthritis unter einem Sicca-Syndrom?

Die rheumatoide Arthritis befällt unter anderem auch die Speicheldrüsen aber auch die Tränendrüsen. Die durch die rheumatoide Arthritis teilweise zerstörten Drüsen vermögen dann zu wenig Mundflüssigkeit oder zu wenig Tränenflüssigkeit zu produzieren.
Ein Patient bemerkt dies durch starke Mundtrockenheit und trockene (gereizte) Augen. Die Kombination der Mundtrockenheit und des trockenen Auges wird in der Medizin auch als Sicca- Syndrom bezeichnet.

 

 

Mit welchem Eigennamen wird eine Krankheit bezeichnet, bei der schwerpunktmäßig eine Mundtrockenheit und trockene Augen (verminderte Tränenflüssigkeit) bestehen?

Eine solche Symptomen-Konstellation wird auch als  Sjögren-Syndrom bezeichnet.

 

Sie betreuen eine Rheumapatientin, bei der vor 3 Monaten eine rheumatoide Arthritis festgestellt wurde und bei der wenig Beschwerden vorliegen. Die Patientin ist unsicher, ob sie eine Therapie durchführen soll. Welchen Rat geben Sie der Patientin?

Für eine gute Behandlung der rheumatoiden Arthritis ist es von ganz wesentlicher Bedeutung, dass die Behandlung im Frühstadium erfolgt. Vor vielen Jahren erfolgte die rheumatoide Arthritis lediglich in den späteren Stadien!)

 

Welche Grundsätze gelten bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis?

Eine rheumatoide Arthritis kann nicht kausal durch ein Medikament oder eine andere Maßnahme zum völlig beseitigt werden.
Die meist lebenslange Therapie eines Patienten mit rheumatoide Arthritis stützt sich auf drei völlig unterschiedliche Maßnahmen  
Einnahme von Medikamenten, die den Krankheitsverlauf verlangsamen oder gar aufhalten.
Physiotherapie, Ergotherapie und Patientenschulung.
In besonderen Fällen kommen auch operative Maßnahmen zur Anwendung.  
Sie sollten also die Patientin motivieren, mit der Behandlung früh zu beginnen, um nicht mehr gut zu machenden (irreversiblen) Gelenkschäden vorzubeugen.

 

Unter vielem anderen erfolgt die medikamentöse Behandlung einer rheumatoiden Arthritis auch mit nichtsteroidalen Antirheumatika.
Nennen Sie einige besonders häufig verwendete nichtsteroidale Antirheumatika. (Die nicht nur für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis verwendet werden).

Die am häufigsten verwendeten nichtsteroidalen Antirheumatika sind Ibuprofen und Diclofenac (Voltaren®).

 

Worauf beruht die Wirkung der nichtsteroidalen Antirheumatika?

Die nichtsteroidalen Antirheumatika verhindern die Bildung Prostaglandinen.
Prostaglandine sind Botenstoffe, die eine Entzündung fördern.
Nichtsteroidale Antirheumatika wirken auf diese Weise den Entzündungsprozessen, aber auch den Schwellungen (und den damit verbundenen Beschwerden) entgegen.

 

Nennen Sie eine besonders gefürchtete Nebenwirkung der nichtsteroidalen Antirheumatika im Magen-Darm-Trakt.

  • Bei Einsatz nichtsteroidale Antirheumatika müssen Sie mit Nebenwirkungen wie Gastritis oder einem Magen- bzw. einem Zwölffingerdarm-Geschwür rechnen!

  • rechnen Sie auch mit Komplikationen eines Magen- oder Duodenalulcus wie Blutungen, Penetrationen oder gar Perforationen.

 

Was ist gemeint, wenn man bei der Behandlung einer rheumatoiden Arthritis von einer Basistherapie spricht?

Als Basistherapeutika (oder auch Basismedikamente) werden alle Medikamente gezählt, die auf die rheumatoide Arthritis eine, die Krankheit modifizierende Wirkung besitzen.
D.h. diese Medikamente verzögern oder verhindern sogar die Zerstörung von Gelenken und können – wenn sie früh eingesetzt werden – die rheumatoide Arthritis in bis zu 50 % der Fälle zum Stillstand bringen. (Dabei bedeutet Stillstand der Erkrankung nicht, dass die Krankheit damit ausgeheilt wäre).

 

Bei der Therapie der rheumatoiden Arthritis wird nicht selten auch Kortison eingesetzt. Welchen Sinn hat der Einsatz von Cortison bei einer entzündlichen Erkrankung wie der rheumatoiden Arthritis?

Cortison ist ein Hormon der Nebennierenrinde! Kortison wirkt  entzündungshemmend und verstärkt – wenn es mit anderen Basistherapeutika kombiniert wird – auch deren Wirkung.

 

Mit welchen Nebenwirkungen müssen Sie unter anderem rechnen, wenn ein Patient Cortison über eine längere Zeit einnimmt.

Cortison führt zu einer Minderung der Knochendichte. (Osteoporose).
Wird Cortison in einer Dosis von 7,5 bis etwa 10 mg über eine längere Zeit eingesetzt, so kann es zu Symptomen kommen, die jenen der Cushing-Erkrankung sehr nahe kommen.
So zum Beispiel Gewichtszunahme, Steigerung des Blutdrucks rötliche Gesichtsfarbe.... Bei längerer Einnahme von Cortison steigt auch die Gefahr von Infektionen!

 

 

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