Das Glaukom: Prüfungsfragen für HeilberufeWenn Sie die Fragen zum Glaukom im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:
Erklären Sie den Begriff Glaukom!
Das Glaukom ist keine einheitliche
Erkrankung!
Wie wird das Glaukom im deutschen Sprachraum auch noch bezeichnet?
Grüner Star
Zu welcher Spätfolge kann das Glaukom führen?
Zur Erblindung.
Nennen Sie den wichtigsten Risikofaktor für das Glaukom!
Gibt es auch Glaukom Patienten mit normalem Augeninnendruck?
Ja! Bei ca. 40 % aller Glaukom Patienten findet man einen normalen Augeninnendruck. Diese Besonderheit bezeichnet man mit dem Begriff Normaldruckglaukom. Personen, die an einem Normaldruckglaukom leiden, sind ausgesprochen empfindlich gegenüber Schwankungen des Blutdrucks.
Wir haben gelernt, dass der wichtigste Risikofaktor für das Glaukom ein erhöhter Augeninnendruck ist. Wodurch wird im gesunden Auge der normale Augeninnendruck gewährleistet?
Wesentlich für den Augeninnendruck ist das Gleichgewicht aus Produktion und Abfluss des Kammerwassers. Die richtige Menge des Kammerwassers sorgt für die annähernd runde Form des Augapfels (Bulbus oculi).
An welcher Stelle wird das Kammerwasser produziert?
Das Kammerwasser wird im Ziliarkörper gebildet.
Zum Verständnis des Glaukoms (bei erhöhtem Augeninnendruck) ist die Kenntnis der Zirkulation des Kammerwassers im Auge Voraussetzung. Beschreiben Sie den Weg des Kammerwassers nach seiner Bildung im Ziliarkörper! Die Abbildung oben soll eine Hilfestellung zur Beschreibung des Weges des Kammerwassers sein!
Nach der Produktion des Kammerwassers im
Ziliarkörper (Strahlenkörper) gelangt das wasserklare Kammerwasser
in die hintere Augenkammer.
Aus der Anatomie müssen wir nochmals wiederholen, was man unter dem Begriff Kammerwinkel des Auges versteht?
Betrachten Sie zum Verständnis des
Begriffes Kammerwinkel die Ihnen schon bekannte Abbildung zum Fluss
des Kammerwassers.
Wie hoch ist der normale Augeninnendruck?
Der normale Augeninnendruck liegt zwischen 10 mm Hg und 21 mm Hg.
Mit welchem Messverfahren wird der Augeninnendruck bestimmt?
Die Abbildung zeigt das Messverfahren zur Bestimmung des Augeninnendrucks.
Das Messverfahren zur Bestimmung des
Augeninnendrucks nennt man Tonometrie.
Grundsätzlich entsteht ein erhöhter Augeninnendruck bei einer Überproduktion des Kammerwassers oder bei einem gestörten Abfluss des Kammerwassers. Die ganz überwiegende Ursache des erhöhten Augeninnendrucks ist dabei jedoch der gestörte Abfluss des Kammerwassers. Sie lesen in diesem Zusammenhang in einem Buch den Begriff Winkelblockglaukom. Versuchen Sie aus dem bisher Gelernten den Begriff – Winkelblockglaukom – zu erläutern!
Beim Winkelblockglaukom ist der Weg des Kammerwassers über den Kammerwinkel blockiert. Ein anderer Begriff für das Winkelblockglaukom lautet Engwinkel-Glaukom.
Im Gegensatz zum Winkelblockglaukom steht das Offenwinkelglaukom. Versuchen Sie aus dem bisher Gelernten zu erschließen, was ein Offenwinkelglaukom ist!
Im Gegensatz zum Winkelblockglaukom ist
beim Offenwinkelglaukom der Fluss des Kammerwassers in den
Kammerwinkel möglich.
Sowohl beim Winkelblockglaukom (Engwinkel-Glaukom) als auch beim Offenwinkelglaukom führt der behinderte Abfluss des Kammerwassers zu einem erhöhtem Augendruck und in der Folge wird der Sehnerv sowie Nervenzellen in der Netzhaut geschädigt.
Was ist dem Terminus okuläre Hypertension gemeint?
Der Begriff okuläre Hypertension bedeutet erhöhter Augeninnendruck (> 21 mm Hg).
Wir haben bisher bereits gelernt, dass es beim Glaukom vielfach zu einem erhöhtem Augeninnendruck sowie im chronischen Verlauf zu einer Schädigung des Sehnervs kommt. Welche Symptome bemerkt der Patient beim chronischen Verlauf eines Glaukoms?
Der Patient bemerkt die Schädigungen am Sehnerv als Gesichtsfeldausfall.
Erläutern Sie den Begriff Gesichtsfeldausfall näher!
Das Gesichtsfeld oder auch das Sehfeld ist
der Raumbereich, den man bei Fixierung eines bestimmten Gegenstandes
(also ohne Augenbewegungen) und bei Ruhen des Kopf sehen kann.
Mit welchem Fachbegriff wird ein Ausfall des Gesichtsfeldes bezeichnet?
Skotom
Mit welchem Gerät wird das Gesichtsfeld in der Augenheilkunde bestimmt?
Mit dem Perimeter. Wichtig für die Diagnose eines Glaukoms ist die Betrachtung der Netzhaut und der Papille mittels Augenspiegelung (Ophthalmoskopie). Wiederholen wir aus der Anatomie des Auges noch einmal was im Zusammenhang mit dem Auge unter dem Begriff Papille gemeint ist!
Unter Papille versteht man in der
Augenheilkunde die Sehnervenpapille.
Die Abbildung oben zeigt eine gesunde Sehnervenpapille. Die Abbildung oben zeigt das Bild einer Sehnervenpapille bei einem fortgeschrittenen Glaukom. Versuchen Sie mit ihren Worten das wesentliche Merkmal an der Sehnervenpapille bei einem Glaukom auszudrücken!
Die Sehnervenpapille ist bei einem Glaukom
ausgehöhlt. In der Augenheilkunde spricht man von Excavation der
Sehnervenpapille.
Wir haben bereits mehrfach betont, dass ein erhöhter Augeninnendruck der wichtigste – jedoch keineswegs der einzige – Risikofaktor für die Entstehung eines Glaukoms ist. Nennen Sie noch weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines Glaukoms!
Diabetes mellitus
Ein 60-jähriger Patient sucht Sie auf und berichtet, dass er auf dem rechten Auge seit mehreren Stunden kaum noch sehen könne und in dem Auge auch starke Schmerzen habe. Zusätzlich berichtet der Patient über starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. CC BY-SA 3.0 James Heilman, MD Die Abb. oben zeigt beide Augen des Patienten im Vergleich. Das rechte Auge zeigt eine gerötete Sklera und eine mittelweite Pupille, die kaum noch auf Licht reagiert. Unter welcher Erkrankung leidet der Patient?
Der Patient leidet an einem akuten
Glaukomanfall. Bei einem akuten Glaukomanfall kommt es zu einer
plötzlichen Verminderung des Abschlusses des Kammerwassers.
Wie können Sie mit einem einfachen Mittel bei einem akuten Glaukomanfall und den oben geschilderten Symptomen die Verdachtsdiagnose weiter erhärten?
Bei vorsichtigem vergleichenden Druck auf beide Augen ist das von einem akutem Glaukomanfall betroffene Auge steinhart.
Das akute Glaukom ist ein Notfall, der einer unverzüglichen augenärztlichen Therapiebedarf. Eventuell ist dabei auch eine vorsorgende Therapie am Auge der Gegenseite erforderlich, da auch dort auf die gleichen anatomischen Verhältnisse vorliegen, die einen akuten Glaukomanfall begünstigen.
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