Verbrennungen: Prüfungsfragen für HeilberufeDie Inzidenz (Zahl der Neufälle) leichter Verbrennungen beträgt etwa 600 Personen auf 100.000. Schwere Verbrennungen betreffen etwa 4-5 Personen pro 100.000. Bei dieser schon zahlenmäßig zu erkennenden Bedeutung der Verbrennungen, verwundert es nicht, wenn Verbrennungen häufig Gegenstand von MC-Prüfungen oder von mündlichen Prüfungen sind. Wenn Sie die Fragen zur Verbrennung im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:
Zum Verständnis der Verbrennungen ist es notwendig den prinzipiellen Aufbau der Haut zu kennen. Daher zunächst zur Wiederholung: aus welchen Schichten ist die Haut prinzipiell aufgebaut?
Die Haut ist aus zwei Schichten aufgebaut:
Von welchen zwei Fraktoren hängt die Prognose bei einer Verbrennung ganz wesentlich ab?
Von der Tiefe der Verbrennung
und von der flächenhaften
Ausdehnung der Verbrennung.
Was versteht man unter einer Verbrennung 1. Grades?
Bei einer Verbrennung 1. Grades ist
lediglich die Epidermis (Oberhaut) von der Verbrennung geschädigt.
Woran erkennt man eine Verbrennung 1. Grades?
Bei einer Verbrennung 1. Grades ist
die Haut gerötet.
Woran erkennt man eine Verbrennung 2. Grades?
Eine Verbrennung 2. Grades erkennt man an
der Blasenbildung. Verbrennungsblasen entstehen, wenn die
thermischen Schädigungen über die Epidermis hinaus bis in die Dermis
hineinreichen. Hinweis:
Was versteht man unter einer Verbrennungen 3. Grades?
Bei einer Verbrennungen 3. Grades sind
Epidermis und Dermis verbrannt. Dabei sind Epidermis und Dermis
vollständig zerstört.
Zur Verdeutlichung der klinischen Abschätzung der Verbrennungstiefe noch einmal folgende Übungsaufgaben:
Versuchen Sie in der Abbildung abzuschätzen, welche Verbrennungstiefe vorliegt!
In der Abbildung ist eine Verbrennung 1. Grades sowie eine
Verbrennung 2. Grades im Bereich von Unterarm und Hand erkennbar.
Erwarten Sie, dass der Patient in obiger Abbildung im Bereich der verbrannten Hautbezirke Beschwerden hat?
Ja! Verbrennungen 1. Grades und 2. Grades sind sehr schmerzhaft.
Welche Prognose erwarten Sie im Bereich der in obiger Abbildung gezeigten erstgradigen und zweitgradigen Verbrennungsstellen?
Verbrennungen 1. Grades (Verbrennungen die
auf die Epidermis beschränkt sind) heilen vollständig und ohne
sichtbare bleibende Schäden ab. Wir haben oben bereits gelernt, dass für die Prognose einer Verbrennung auch die Ausdehnung der verbrannten Haut von ganz wesentlicher Bedeutung ist. Nach der Neunerregel wird beim Erwachsenen die verbrannte Körperfläche abgeschätzt.
Was besagt die Neunerregel im Einzelnen?
Schätzen Sie ab, wie viel Prozent der Körperoberfläche verbrannt sind, wenn bei einem Patienten der rechte Arm und das rechte Bein verbrannt sind.
In dem skizzierten Beispiel sind etwa 27 %
der Körperoberfläche verbrannt. Warum kann die Neunerregel bei Säuglingen oder Kleinkindern nicht angewendet werden?
Bei Säuglingen und Kleinkindern bildet der Kopf und der Hals einen wesentlich größeren Anteil der Körperoberfläche. Als Anhaltspunkt:
Erläutern Sie, warum es bei einer großflächigen Verbrennung sehr leicht zu einem Kreislaufschock kommen kann!
Durch die verbrannten Hautstellen verliert
der Körper sehr viele Flüssigkeiten. Die unter der Haut gelegenen
Gefäße vermögen die flüssigen Bestandteile des Blutes nicht mehr zu
halten. Der Flüssigkeitsverlust im Blut führt zu einer Veränderung
der Viskosität (Zähigkeit) des Blutes.
Welche erste Hilfemaßnahme ist bei kleinflächigen Verbrennungen - unmittelbar nach der Verbrennung - sinnvoll?
Bei kleinflächigen Verbrennungen (
kleinen
Brandwunden ) – etwa in der Größenordnung einer Hand oder
maximal einer DIN A4 Seite – ist eine Kühlung sinnvoll. Dies
geschieht am besten durch lauwarmes Leitungswasser.
Ist auch eine Kühlung mit Eisbeuteln sinnvoll?
Nein! Durch Kühlung mit sehr kalten Gegenständen – wie zum Beispiel Eisbeutel – wird das Gewebe im Bereich der Verbrennung noch mehr geschädigt.
Ist die Kühlung mit Leitungswasser auch bei großflächigen Verbrennungen sinnvoll?
Nein! Das Kühlen mit Leitungswasser ist bei großflächigen Verbrennungen mit der Gefahr einer Unterkühlung verbunden und sollte unterbleiben. Bei einer großflächigen Verbrennung entfernt man als Ersthelfer die verbrannte Kleidung, sofern diese nicht in die Haut eingebrannt ist. Kleidungsteile, die mit den verbrannten Hautstellen verklebt sind, werden vom Ersthelfer nicht entfernt. Dies bleibt der Klinik vorbehalten.
Ein Patient, der sich an der Hand verbrannt hat, ruft Sie aufgeregt an und fragt, ob er die verbrannten Hautbezirke mit Öl oder Butter bestreichen soll. Was antworten Sie diesem Patienten?
Bei der Erstbehandlung von Verbrennungen
ist unbedingt von der Verwendung alter Hausmittel – wie Öl, Butter,
Joghurt, Mehl, Zahnpasta… – abzuraten.
CC BY-SA 3.0 Autor: Scaldincident
Ein Patient stellt sich nach einer erlittenen Verbrennung an der Hand (Abbildung oben) bei Ihnen vor. Sie diagnostizieren eine erstgradig und zweitgradige Verbrennung mit noch intakter Verbrennungsblase. Wie verhalten Sie sich?
Grundsätzlich sollte ein Patient in der
ersten Phase einer Selbstbehandlung nach einer Verbrennung, eine
Verbrennungsblase nicht selbst
öffnen. Das unsterile Öffnen einer Verbrennungsblase steigert nur
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