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Hypo-Glykämischer Schock  (Unterzuckerung)

Was versteht man unter einer Hypoglykämie?  (Unterzuckerung)

Bei einem Blutzuckerspiegel von unter 45 mg / dl spricht man im Labor von einer Hypoglykämie. Die isolierte Betrachtung des Laborwertes ist jedoch nicht ausreichend:

Beim längerem Fasten können auch gesunde Menschen einen BZ-Spiegel (Der Gehalt an Traubenzucker im Blut) von unter 45 mg/dl haben. Auf der anderen Seiten können Patienten mit einem Diabetes mellitus bereits bei einem Blutzucker-Spiegel (BZ) von deutlich über 45 mg / dl Symptome einer Hypoglykämie haben.

Bei der Diagnosestellung "Hypoglykämie" sollte dies beachtet werden und der Begriff nur dann verwendet werden, wenn:

  • Symptome einer Hypoglykämie bestehen und

  • im Labor der BZ-Spiegel unter 45 mg/dl liegt

 

Worin liegt die Gefahr des hypoglykämischen Schocks?

Ganz besonders Glukose verbrauchend ist das Gehirn. Während die Muskulatur als Notmaßnahme Fette "verbrennen" kann, ist dies dem Gehirn bei einer plötzlichen Unterzuckerung nicht möglich. Im Hypoglykämischen Schock kann es rasch zur Bewusstlosigkeit kommen. Länger dauernde schwere Hypoglykämien können zu irreversiblen Hirnschäden führen.

 

 

 

Welche Symptome verursacht die Hypoglykämie?

Die Symptome variieren von Mensch zu Mensch beachtlich. Wichtig ist das jeder Diabetiker seine "persönlichen" Hypoglykämie-Symptome frühzeitig wahrnehmen lernt!

Generell gilt: die Hypoglykämie hat 3 Stadien: (mit Überschneidungen)

  • parasympathisches Stadium :  plötzlicher Hunger, Harn und Stuhldrang, Müdigkeit

  • sympathisches Stadium: Tachykardie, Unruhe, Angst, Schweißausbrüche, Zittern, weite Pupillen

  • zentrales Stadium: akute Sehstörungen, Kopfschmerz, Trübung des Bewusstseins, Schmatzen, Schneiden von Grimassen Krampfanfälle und Koma!

 

Wie verändert sich die Haut beim hypoglykämischen Schock?

Die Haut ist im beim hypoglykämischem Schock kalt und schweißig

 

Wie sind im hypoglykämischen Schock die Reflexe verändert?

Im hypoglykämischen Schock sind die Reflexe lebhaft. Zum Teil besteht Hyper-Reflexie mit zum Teil pathologischen Reflexen. Die Muskulatur ist angespannt (hyperton)

 

Welche häufigen Ursachen führen zur Hypoglykämie?

Eine der häufigsten Ursachen des hypoglykämischen Schocks ist die Überdosierung von Medikamenten, die den Blutzuckerspiegel senken: Insulin, Sufonylharnstoff, Betablocker....

Eine weitere häufige Ursache des hypoglykämischen Schocks ist Alkohol!  Alkohol hemmt in der Leber die Neubildung von Glukose (Traubenzucker)

 

Welche Ursachen können noch zu einem hypoglykämischem Schock führen?/p>

Es gibt neben den oben genannten häufigen Ursachen eine Vielzahl seltener Ursachen. Hier seien nur zwei aufgeführt:

  • Insulinom:  Hierbei handelt es sich um einen Tumor der B-Zellen in den Langerhans-Insel der ohne Rücksicht auf den Bedarf Insulin produziert

  • Morbus Addison: Hierbei handelt es sich um eine Insuffizienz (Funktionsausfall) der Neben-Nierenrinde. Durch Ausfall oder Minderproduktion der Glukokortikoide fällt ein Gegenspieler des Insulins aus und der BZ-Spiegel sinkt.

 

Welche prinzipiellen Therapien kommen bei der Hypoglykämie zur Anwendung?

Prinzipiell kann die Hypoglykämie (Unterzuckerung) therapiert werden durch:

  • Gabe von Glukose (Traubenzucker)

  • Gabe von Glukagon intra muskulär  (Glukagon ist ein in den A-Zellen der Langerhans - Inseln produziertes Hormon, dass ein Gegenspieler des Insulins darstellt und Diabetiker oft als Notfallmedikament besitzen. (Wirkt aber nicht, wenn Alkohol Ursache der Hypoglykämie ist)

 

Wie wird bei der Unterzuckerung (Hypoglykämie) die Glukose (Traubenzucker) verabreicht?

Bei klarem Bewusstsein gibt man dem Patienten 1-2 Gläser Fruchtsaft zu trinken. (Soll etwa 10 20 g Traubenzucker entsprechen)

Bei Bewusstlosigkeit erhält der Patient intravenös Glukose in einer 5 oder 10 % Lösung, die solange verabreicht wird, bis der Patient sein Bewusstsein wieder erlangt.

 

Welche Überlegungen sollte man bei einem unbekannten Patienten mit Bewusstlosigkeit anstellen?

Die Liste der Möglichkeiten die zu Bewusstlosigkeit führen kann ist ungemein lang. Hier nur eine kleine Auswahl: 

  • Apoplex

  • Vergiftungen  (Alkohol, Schlafmittel......)

  • Schädel-Traumen

  • Epilepsie

  • Infektionen von Hirn und Hirnhäuten

  • Hirn-Tumor

  • Hyperglykämisches Koma

Wichtig ist: Bei der Vielzahl der in Frage kommenden Möglichkeiten, so lange einen hypoglykämischen Schock zu erwägen, bis das Gegenteil geklärt ist.

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