Reflux in die SpeiseröhreWas versteht man unter Reflux?
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Blausen.com staff (2014). "Medical
gallery of Blausen Medical 2014". WikiJournal
of Medicine 1 (2). DOI:10.15347/wjm/2014.010. ISSN 2002-4436. Beim Reflux kommt es zu länger dauerndem oder häufigem Zurückfließen von Säure haltigem - und damit aggressivem - Magensaft in den Ösophagus (Speiseröhre) Die Abb. zeigt den unteren Ösophagus (1), die Kardia sowie die Teile des Magens Die Kardia ist eine 3-4 cm lange Zone verdickter Ringmuskulatur. Diesen Bereich nennt man auch den unteren Ösophagus-Sphincter (unteren Schließmuskel der Speiseröhre)
Was ist die Folge des Refluxes? Der saure Mageninhalt führt an der Ösophagus-Schleimhaut zu einer Entzündung. Es kann eine Reflux-Ösophagistis entstehen.
Aus welchen Ursachen kommt es zum Reflux? In vielen Fällen besteht eine Kombination von Ursachen, die zum Rückfluss von Magensaft in den Ösophagus führen. Im einzelnen sind bekannt: Insuffizienz der Kardia: (ungenügender Verschluss am Übergang Ösphagus - Magen) Hiatus-Hernien (Zwerchfellbrüche) verlangsamte Peristaltik Druckerhöhung im Bauchraum: (Adipositas, Obstipation, Ascites) Nikotin, (besonders) hochprozentiger Alkohol Medikamte (z.B. Rheumamittel, korrekt bezeichnet: nicht steroidale Anti-Rheumatika)
Zu welchen Symptomen kommt es infolge der Reflux-Krankheit? Der Reflux kann - muss aber nicht - zur Ösophagitis führen. In beiden Fällen klagen Betroffene über ähnlich Symptome. Sodbrennen: (unangenehm brennender Schmerz hinter dem Brustbein saures Aufstoßen mit saurem Geschmack im Mund Intensivierung der Symptome beim Liegen Typisch für den Reflux ist, dass Sodbrennen und saures Aufstoßen circa nach einer halben Stunde nach der Mahlzeit beginnen.
Zu welchen Komplikation kann es infolge des Refluxes kommen? Die häufigste Komplikation ist die Ösophagitis. die Ösophagits kann zu Ulcera, chronischen Blutungen und zu Eisenmangel-Anämien führen. Beim Reflux kann es auch zu einer nächtliche Aspiration von Magensaft kommen. (Magensaft gelangt in die Luftwege!) Weitere Komplikationen sind Stenosen (Engstellen) des Ösophagus und das Barrett-Syndrom
Woran bemerkt ein Betroffener, dass sich der Ösophagus verengt? Das Leitsymptom der Ösophagus-Striktur (Ösophagus-Stenose) ist die Dysphagie. Betroffene schildern dieses Symptom: "mir bleibt etwas im Hals stecken" oder " das Essen geht nicht herunter". Die exakte Diagnose einer Ösophagus-Stenose kann jedoch nur mit Spiegelung des Ösophagus (Ösophagoskopie) gestellt werden.
Was versteht man unter dem Barrett-Syndrom? Beim Barrett-Syndrom (man spricht auch vom Barrett-Ösophagus) wird das im Ösophagus normalerweise vorkommende Plattenepithel durch ein Epithelgewebe ersetzt, dass für den Magen typisch ist. Das Plattenepithel des Ösophagus wird durch Zylinder-Epithel des Magens ersetzt. Man bezeichnet diesen Vorgang auch als Metaplasie. Das Barrett-Syndrom ist eine Präkanzerose! (Vorstufe für eine Krebsbildung!)
Was ist beim Reflux mit der Zehner-Regel gemeint? Bestehen beim Reflux Beschwerden, so findet man bei 10% der Fälle eine (Reflux)-Ösophagitis Bei 10% der Fälle mit Reflux-Ösophagitis kommt es im längeren Verlauf zum Barrett-Syndrom
Welche Empfehlungen sind beim Reflux und der Reflux-Ösophagitis sinnvoll? häufige kleine Mahlzeiten Nahrung soll reich an Eiweiß* sein, aber arm an Zucker und Fett für regelmäßigen Stuhlgang sorgen nicht nach den Mahlzeiten hinlegen oder bücken Vermeidung von Nikotin und Alkohol sowie Kaffee Vermeide beengende Kleidung (* Proteine (Eiweiß) in der Nahrung steigert in den G-Zellen des Magens die Gastrin-Produktion. Gastrin steigert den Tonus des unteren Schließmuskels der Speisröhre (Kardia)
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